Pakistan: TikTok erneut gesperrt

Während eines Gerichtsverfahrens gegen TikTok wurde die beliebte Video-App in Pakistan erneut gesperrt. Die Sperre ist vorerst auf zwei Wochen befristet.

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(Bild: XanderSt/Shutterstock.com)

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Pakistans Behörden haben erneut die populäre Video-App Tiktok blockiert. Die Telekommunikationsbehörde des südasiatischen Landes kommt mit der Verfügung einer Aufforderung des höchsten Gerichts der Provinz Khyber Pakhtunkhwa nach, berichtet die Zeitung Dawn. Vor dem Peshawar High Court haben demnach mehrere Personen eine Beschwerde gegen den Betreiber von TikTok eingereicht, weil auf der Plattform Inhalte geteilt würden, die gegen den Islam verstoßen würden. Die Blockade sei auf zwei Wochen befristet. Sie könnte aber entfristet werden, sollte TikTok in dieser Zeit nicht mit den Behörden kooperieren.

Pakistan geht seit Monaten konfrontativer mit sozialen Netzwerken um, TikTok etwa war vergangenen Oktober bereits für mehrere Tage gesperrt. Auch damals war der Schritt mit Beschwerden über unmoralische und unanständige Inhalte auf der Plattform begründet worden. Im September hatten die Behörden mehrere Dating-Apps vom Netz genommen, darunter auch die Plattformen Tinder und Grindr. Ein Anfang 2020 verabschiedetes Gesetz soll Plattformanbieter für Inhalte verantwortlich machen, die darüber geteilt werden. Kritiker sehen in den Maßnahmen Zensur.

Laut Dawn werfen die Beschwerdeführer dem chinesischen Konzern ByteDance, der TikTok betreibt, vor, dass die Jugend damit nicht nur "ihre wertvolle Zeit verschwenden" würde. Es würde auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen geworben und Cross-Dressing betrieben. In anderen Staaten sei sie deshalb ganz verboten. TikTok hat demnach in einer Stellungnahme versichert, dass mit einer Kombination aus Techniken daran gearbeitet werde, Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen zu finden. In Pakistan würden "aggressiv und proaktiv" Inhalte gesperrt. Man werde nun während der ausstehenden Anhörungen vor dem Gericht weiter mit den Behörden zusammenarbeiten.

(mho)