Palm erwirbt dauerhafte Lizenz an Palm OS 5

Der PDA-Hersteller Palm zahlt dem Softwareunternehmen Access 44 Millionen US-Dollar (33 Millionen Euro) für dauerhafte Nutzungsrechte an dem Betriebssystem Palm OS 5 "Garnet" ("Granat"). Das Betriebssystem kommt unter anderem in den PDAs und Smartphones des Herstellers zum Einsatz. Der am gestrigen Mittwoch angekündigte Lizenzvertrag ist insofern überraschend, weil Palm seine Systementwicklung zuerst in das Unternehmen PalmSource ausgegliedert hatte, die später vom japanischen Softwarehaus Access verkauft übernommen wurde. Nunmehr kann Palm das System aber wieder wie ein eigenes behandeln.

Palm ist nach den Verträgen berechtigt, den Sourcecode in vollem Umfang zu nutzen sowie nach eigenem Belieben zu modifizieren; die Firma behält gleichzeitig die Rechte an den selbst erstellten Programmteilen. Eingeschränktere Nutzungsrechte an Palm OS waren in der bisherigen Lizenzvereinbarung zwischen den Partnern geregelt; diese sieht turnusmäßige Zahlungen von Palm vor, die sich insgesamt auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen sollen. Mit der Einmalzahlung von 44 Millionen US-Dollar sollen auch diese Zahlungen für die Zukunft abgegolten sein.

Zwar verpflichten sich beide Unternehmen, weiterhin mit gemeinsamen Tests an der Kompatibilität der verschiedenen Systeme zu arbeiten. Allerdings scheint Palm weder an "Cobalt" noch dem designierten Nachfolger ALP groß Interesse zu haben. Access hatte das System in der Generation 6 ("Cobalt") übernommen, war damit aber glücklos geblieben. Mit der schleppenden Weiterentwicklung des Systems soll Access gegen entsprechende Vereinbarungen mit Palm als Hauptabnehmer verstoßen haben. Die Partner legten daraufhin konkrete Meilensteine auch für den auf Linux aufbauenden Cobalt-Nachfolger "Access Linux Platform" (ALP) sowie Ausstiegsbedingungen für Palm fest. Zudem hatte es Spekulationen gegeben, dass Palm mit dem Gedanken spiele, ein eigenes Systems zu entwickeln. (vbr/c't) / (dal)