Nextcloud Talk: Open-Source-Tool will Microsoft Teams ablösen

Mit dem Paris-Update erhält Nextcloud Talk einen Desktop-Client. Generative KI soll digitale Meetings effizienter gestalten.

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Desktop-Client von Nextcloud Talk unter macOS

Der neue Desktop-Client von Nextcloud Talk kommt fĂĽr Windows, Linux und macOS.

(Bild: Nextcloud)

Update
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sven Festag

Die Kollaborations- und Videokonferenzsoftware Nextcloud Talk hat mit dem Paris getauften Release ein umfangreiches Update erhalten. Sie verfügt nun über einen Desktop-Client, der für Windows, macOS und Linux erhältlich ist. Weitere Neuerungen umfassen einen KI-Assistenten für Chats und Meetings sowie einen erweiterten Funktionsumfang für Videokonferenzen und Webinare. Mit dem Update für Talk will Nextcloud eine Open-Source-Alternative zu Microsoft Teams anbieten.

Unternehmen können Nextcloud Talk auf eigenen Servern installieren oder bei Cloud-Anbietern hosten. Das Tool lässt sich ebenfalls hinter einer Firewall, in einem VPN oder komplett vom Internet abgeschottet nutzen. Organisationen sollen so die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten, unterschiedliche Datenschutzanforderungen, darunter die DSGVO oder HIPAA, erfüllen können und gleichzeitig von US-amerikanischen Anbietern unabhängig sein.

Parallel zum Desktop-Client integriert Nextcloud Talk eine generative KI. Aus aufgezeichneten Videokonferenzen lässt sich mit ihr automatisch ein Transkript erstellen und dieses zu einem Protokoll zusammenfassen. Auch Nachrichten im Chat kann die KI zusammenfassen. So sollen Nutzer nach Krankheit oder Urlaub schnell auf den neuesten Stand kommen können, ohne hunderte ungelesene Nachrichten durchzulesen.

Meetingräume verfügen über Breakout-Rooms und ein digitales Whiteboard, auf dem die Teilnehmer ihre Ideen festhalten können. Ebenfalls lassen sich Dateien im Chat teilen und direkt von dort gemeinsam bearbeiten. Neben den in Nextcloud Office unterstützten Dateiformaten von zum Beispiel Microsoft und LibreOffice ist auch die Bearbeitung von einfachen Textdateien und Markdown möglich. PDF-Dateien, Videos oder Karten von OpenStreetMap werden direkt im Chat dargestellt. Administratoren können mit Plug-ins die Inline-Unterstützung weiterer Dateiformate ergänzen.

Darüber hinaus lassen sich nun in einem Meeting mehrere Bildschirme parallel teilen. Die Ergebnisse von durchgeführten Umfragen stehen am Ende des Meetings zum Download bereit. Außerdem können Nutzer die Unterdrückung von Echos und Hintergrundgeräuschen einstellen. Administratoren können die Dauer von Gesprächen begrenzen und ungenutzte Räume nach festgelegten Zeiten schließen. So sollen Mitarbeiter die Meetings möglichst kurz halten, gleichzeitig lassen sich so die Nutzung von Server-Ressourcen und Bandbreite sparen.

Für Talk setzen die Entwickler auf die vorhandene Nextcloud-Infrastruktur. Bestehende Installationen der Cloud-Umgebung Nextcloud Files lassen sich um die Kollaborationssoftware erweitern. Nutzer benötigen nur einen Account für alle Dienste. In der Cloud gespeicherte Dateien lassen sich in Chats und Meetings teilen. Umgekehrt sind in Talk geteilte Dateien von der Cloud-Oberfläche abrufbar. Die zugewiesenen Rechte bleiben erhalten.

Zusätzlich zum neuen Desktop-Client können Nutzer weiterhin auf die bestehende Web-Oberfläche sowie die Smartphone-Apps für iOS und Android zurückgreifen. Die neuen Funktionen stehen auch dort zur Verfügung.

Wer die Desktop-Variante von Nextcloud Talk ausprobieren möchte, kann Installationspakete für Linux, macOS und Windows auf der Github-Projektseite herunterladen. Serverseitig müssen mindestens Nextcloud Server 27 und die Talk-App in Version 17 oder neuer installiert sein.

Update

Download-Link und Versionshinweise hinzugefĂĽgt.

(sfe)