Patentamt an Bevölkerung: Bitte keine Fake-Geschenke zum Fest

Die Produktion gefälschter Markenartikel hat sich in China und der Türkei zu einem lukrativen Industriezweig entwickelt. Die Weihnachtszeit ist Hochsaison.

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Temu liefer allerlei Billigware

(Bild: Markus Mainka/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) warnt die Bevölkerung beim weihnachtlichen Geschenkekauf vor einer Häufung gefälschter Markenartikel. Die Adventszeit ist nach Einschätzung von Behördenchefin Eva Schewior Hochsaison für die Produktfälscher: "In manchen Onlineshops häufen sich aber gerade zu Weihnachten scheinbar günstige Angebote, die sich als minderwertige Fälschungen herausstellen", sagte die DPMA-Präsidentin. "Feiern Sie Ihr Fest ohne Fakes."

Das Patentamt nennt keine Online-Shops namentlich. Die EU-Kommission hat jedoch Ende Oktober ein Verfahren gegen das chinesische Portal Temu mit dem Vorwurf eingeleitet, das Unternehmen tue nicht genug gegen den Verkauf von Plagiaten. Auch gegen andere chinesische Online-Shoppingkanäle gibt es entsprechende Vorwürfe. 2023 haben die europäischen Zollbehörden an den EU-Außengrenzen und im Binnenmarkt 152 Millionen gefälschte Artikel sichergestellt, 77 Prozent mehr als im Jahr davor.

Dies fällt zeitlich zusammen mit der schnellen Expansion chinesischer Shopping-Plattformen in Europa. Die Zollbehörden beschlagnahmen inzwischen auch die meisten gefälschten Produkte in Postpaketen oder Expresssendungen. Zwei Drittel der beschlagnahmten Fake-Waren wurden demnach in China – inklusive Hongkongs – hergestellt, wie in einem Bericht der EU-Kommission und des Europäischen Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) nachzulesen ist.

Besonders häufig beschlagnahmt werden gefälschte beziehungsweise raubkopierte Videospiele, Brettspiele, Verpackungsmaterialien, Spielzeug, Zigaretten sowie CDs und DVDs. Gefälscht werden aber auch Maschinen, Werkzeug, Autoersatzteile oder Medikamente. "Solche Fakes schaden unserer Wirtschaft, gefährden oft die Gesundheit und machen am Ende niemanden glücklich", sagte Schewior.

Die Kunden sind sich demnach in etlichen Fällen durchaus bewusst, dass sie keine echten Markenartikel kaufen: Laut EUIPO-Erhebungen haben zehn Prozent aller Deutschen schon einmal wissentlich einen gefälschten Artikel gekauft, unter den Jüngeren zwischen 15 und 24 sogar fast vierzig Prozent.

(mho)