Patentverletzung: Meta soll in den USA 175 Millionen US-Dollar zahlen

Laut eines US-Gerichts haben Facebook und Instagram Patente bei ihren Live-Streaming-Angeboten verletzt. Nun sollen sie zahlen, gehen aber in Berufung.

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(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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Facebook und Instagram sollen mit ihren Live-Streaming-Angeboten Patente verletzt haben. Die Technik stamme in Teilen von Voxer, ein in Dallas ansässiges Unternehmen, das Walkie-Talkie-Apps und Funktionen bereitstellt. Über die Patentverletzung hatte ein texanisches Gericht zu entscheiden. Demnach soll Meta, der Mutterkonzern, rund 175 Millionen US-Dollar zahlen – direkt an Voxer. Meta kündigte allerdings bereits Berufung an.

Die betroffene Technik soll in Facebook Live und Instagram Live stecken. Voxer hatte 2011 seine Funkgerät-App herausgebracht. Daraufhin soll Facebook eine Kooperation angefragt haben, allerdings kam es zu keiner Einigung. Während der Gespräche habe Facebook Einblicke in die Technik bekommen – und sie schlussendlich übernommen. Als Facebook Voxer als Konkurrenten ausmachte, entzog man der Walkie-Talkie-App auch noch den Zugang zu der für den Dienst wichtigen "Freunde finden"-Schnittstelle. Laut TechCrunch habe es sogar erneute Versuche der Einigung gegeben, nachdem Facebook Live startete. Weil aber auch diese scheiterten, zog Voxer 2020 vor Gericht.

Das Gericht bestätigt: "Facebook sperrte Voxers Zugang zu für den Dienst grundlegenden Komponenten auf Facebooks Plattform und veröffentlichte 2015 Facebook Live und Instagram Live 2016". Beide Produkte beinhalteten Voxers Technologie und verletzten Patente. Meta widerspricht. Ein Sprecher teile TechCrunch mit, das Gericht habe die Beweise falsch bewertet, sie zeigten, dass "Meta Voxers Patente nicht verletzt".

Meta, beziehungsweise früher Facebook, ist bekannt dafür, Konkurrenten gerne zu übernehmen und deren Produkte und Funktionen in die eigenen fließen zu lassen. Auch Instagram und WhatsApp sind Käufe, die sich für den Konzern gelohnt haben dürften – etwa, obwohl Facebook zuvor schon einen eigenen Messenger mit selben Namen betrieb. Weil solche Übernahmen die Marktposition Metas kräftigen, ist zuletzt der Kauf der GIF-Plattform Giphy auf Widerstand der britischen Wettbewerbsbehörde gestoßen. Sie will zum Verkauf zwingen, Giphy argumentiert, es habe sonst niemand Interesse, da der eigene Dienst "cringe" sei.

(emw)