Paypal mit höheren Umsätzen und mehr Transaktionen, aber weniger Gewinn

Der Bezahldienst steigert Umsatz und Transaktionsvolumen, verzeichnet aber einen Gewinnrückgang. Paypal darf in Großbritannien Kryptogeld-Dienste anbieten.

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Eine Hand hält ein Smartphone in die Kamera; auf dem Display ist der Paypal-Schriftzug zu sehen

(Bild: Nopparat Khokthong/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Paypal hat im vergangenen Quartal seinen Umsatz erneut steigern können, der Gewinn ist gegenüber dem Vorjahr aber etwas gefallen. Der Bezahldienst registrierte mehr Transaktionen insgesamt, wobei auch mehr Aktionen pro Nutzer verzeichnet wurden. Dadurch stieg das Transaktionsvolumen weiter an, obwohl die Anzahl aktiver Paypal-Konten im Jahresvergleich etwas zurückgegangen ist. Neben dem Heimatmarkt der USA darf Paypal seinen Nutzern künftig auch in Großbritannien den Handel mit Kryptowährungen anbieten.

Im Ende September abgeschlossenen dritten Quartal hat Paypal seinen Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um acht Prozent auf 7,4 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, aber der Nettogewinn ging um 23 Prozent zurück und fiel von 1,33 Milliarden Dollar 2022 auf zuletzt 1,02 Milliarden Dollar. Das dürfte zum Teil an einem höheren Steuersatz als im Vorjahr liegen, aber auch an anderen ungenannten Einnahmen 2022, die Paypals damaliges Betriebsergebnis verbessert hatten.

Den höheren Betriebsgewinn führt Paypal auf effizientes Arbeiten und Kosteneinsparungen zurück. So hat der Bezahldienst in den vergangenen drei Monaten 23 Prozent weniger für Verkauf und Marketing ausgegeben als noch im dritten Quartal 2022. Der zweitgrößte Hebel wurde am Kunden-Support angesetzt. In diesem Geschäftsbereich hat Paypal 13 Prozent weniger ausgegeben als noch im Vorjahr, wie das Unternehmen meldet.

Trotzdem wird der Bezahldienst weiter und vermehrt genutzt. Zwar ist die Zahl aktiver Paypal-Konten von 432 Millionen im Vorjahr auf zuletzt 428 Millionen zurückgegangen (ein Minus von einem Prozent), aber die aktiven Nutzer haben im Durchschnitt 13 Prozent mehr Transaktionen durchgeführt als im Vorjahr, nämlich 56,6 Zahlungen pro Konto. Die Zahl durchgeführter Transaktionen stieg im vergangenen Quartal insgesamt um elf Prozent auf 6,3 Milliarden und das Transaktionsvolumen aller Nutzer zusammen sogar um 15 Prozent auf 387,7 Milliarden Dollar.

Für das laufende vierte Quartal erwartet der Bezahldienst einen um sechs bis sieben Prozent höheren Umsatz als Ende 2022, als Paypal unerwartetes Wachstum und den Rücktritt seines Chefs verkündete. Seit Ende September hat das Unternehmen mit Alex Chriss einen neuen Präsidenten und CEO. Dieser war zuvor einer der führenden Manager bei Intuit, dem US-amerikanischen Hersteller von Standardanwendungssoftware rund um Buchhaltung und Steuererklärungen.

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Im letzten Quartal hat Paypal auch einen Dollar-gestützten Stablecoin lanciert. Damit können Nutzer Gelder zwischen Paypal und dem Stablecoin sowie kompatiblen Krypto-Wallets transferieren. Das ist bislang nur in den USA möglich, aber eventuell bald auch in Großbritannien. Dort hat die zuständige Finanzaufsichtsbehörde Paypal jetzt für den Handel mit Kryptowährungen zugelassen, wie Reuters berichtet.

Anleger reagierten positiv auf das Quartalsergebnis und die Krypto-Zulassung in Großbritannien. Der Aktienkurs stieg nachbörslich um knapp vier Prozent. Allerdings hat das Papier seit Anfang dieses Jahres bereits um rund ein Drittel an Wert verloren und liegt immer noch weit unter dem Höchststand im Sommer 2021. Damals war die Aktie noch mehr als fünfmal so viel wert wie heute.

(fds)