Paypal übertrifft Prognosen und gibt positiven Ausblick, Aktie fällt trotzdem
Der Bezahldienst Paypal kann die Erwartungen der Börse übertreffen, doch wird dort trotzdem abgestraft. Dabei fallen die Zahlen und der Ausblick positiv aus.
(Bild: @francois CC-BY 2.0)
Paypal hat sowohl im letzten Quartal als auch im gesamten Jahr 2024 mehr umgesetzt und verdient als in den jeweiligen Abrechnungszeiträumen des Vorjahres. Das hat die Erwartungen von Marktexperten übertroffen. Auch die Anzahl der aktiven Paypal-Nutzer sowie deren durchschnittliche Zahl von Transaktionen sind gestiegen. Trotzdem ist die Börse nicht zufrieden, sodass der Aktienkurs des Zahlungsdienstleisters etwas nachgibt.
Der Bezahldienst zählt nach eigenen Angaben mittlerweile 434 Millionen Paypal-Konten, wovon zuletzt 229 Millionen Accounts mindestens einmal pro Monat genutzt wurden. In beiden Fällen entspricht dies einem Wachstum von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ist die Zahl der Zahlungsvorgänge im vierten Quartal gegenüber 2023 um drei Prozent auf 6,6 Milliarden zurückgegangen. Trotzdem ist die Menge der Transaktionen im Jahresabstand um drei Prozent auf 60,6 pro Paypal-Konto gestiegen.
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Das Volumen der umgeschlagenen Zahlungen legte laut Paypal im vierten Quartal gegenüber 2023 um sieben Prozent auf 437,8 Milliarden US-Dollar zu. Im gesamten letzten Jahr erhöhte sich diese Zahl sogar um 10 Prozent auf 1,68 Billionen Dollar. Die von Paypal für diese Transaktionen geforderten Gebühren stellen den Umsatz dar, der im vergangenen Vierteljahr um vier Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar gestiegen ist. Diese Rate von 1,91 Prozent ist allerdings geringer als die 1,96 Prozent des Vorjahres, wie CNBC anmerkt.
Gutes Ergebnis auch dank Braintree und Venmo
Die aus dem Umsatz resultierende Transaktionsspanne erhöhte sich um sieben Prozent auf zuletzt 3,9 Milliarden Dollar, aber der Betriebsgewinn Paypals ist im vierten Quartal um 17 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar gefallen. Im gesamten Jahr 2024 ist der Umsatz des US-Bezahldienstes um sieben Prozent auf 31,8 Milliarden Dollar gestiegen. Die Transaktionsspanne erhöhte sich in gleichen Maße auf 14,7 Milliarden Dollar, und der Betriebsgewinn des Jahres 2024 stieg um sechs Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar. Dieser Anstieg wird zu einem Großteil der Paypal-Tochter Braintree zugeschrieben, deren Dienste Meta Platforms für die Verarbeitung von Kreditkartentransaktionen verwendet.
Der nur in den USA verfügbare und seit 2013 zu Paypal gehörende mobile Bezahldienst Venmo verzeichnete im vierten Quartal 10 Prozent mehr Transaktionsvolumen als im Vorjahr, da mittlerweile weitere Händler wie Starbucks und Ticketmaster Venmo als Zahlungsmöglichkeit akzeptieren. Allerdings ging Paypals Umsatz bei eBay um ein Prozent zurück und das Wachstum von Zahlungsabwicklungen für andere Anbieter ist bei Paypal auf zwei Prozent geschrumpft. Im Vorjahr konnte Paypal hier noch 29 Prozent mehr Transaktionen als externer Zahlungsdienstleister, die also nicht unter der Marke Paypal laufen, verzeichnen.
Aktien-Minus trotz positivem Ausblick
Für das laufende erste Quartal 2025 rechnet Paypal mit einer Transaktionsspanne zwischen 3,6 und 3,65 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 4 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Der im Sommer 2023 angetretene neue Paypal-Chef Alex Chriss will 2025 die Umsätze vor allem von Venmo erhöhen, betont aber auch Effizienz und Effektivität innerhalb des Unternehmens. Paypal soll seine Ressourcen demnach auf die wichtigsten Initiativen fokussieren, wie eben Venmo.
Die Paypal-Aktie hat in den letzten zwölf Monaten rund 30 Prozent an Wert gewonnen, hat aber nach Bekanntgabe der jüngsten Zahlen etwa 9 Prozent nachgegeben.
(fds)