Per Radar: HomeKit-Sensor erkennt Personen im Raum

Wer ist da und wer nicht? Um die Präsenz von Menschen in einem Raum festzustellen, braucht es weder Infrarot noch Kamera: Es geht auch per Millimeterwelle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Presense Sensor FP2 von Aqara

Der Presense Sensor FP2.

(Bild: Aqara)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Der Smart-Home-Zubehörspezialist Aqara hat für HomeKit den ersten Präsenzsensor vorgestellt, der Menschen mittels Millimeterwellenradar (Millimeter Wave Radar) erkennen kann. Die Hardware, die auch mit Alexa, Google Home und weiteren Smart-Home-Systemen arbeitet – allerdings zum Teil eingeschränkt – kommt dabei ohne in Sachen Datenschutz problematische Kamera aus. Gleichzeitig ist das System deutlich genauer als auf Infrarottechnik basierende Sensoren.

Der Presense Sensor FP2 ist quasi ein Bewegungsmelder 2.0: Er detektiert auch kleine Bewegungen und kann einen Raum in bis zu 30 Zonen in maximal 320 "Zellen" einteilen. Bis zu fünf Personen sind unterscheidbar, die Raumgröße darf dabei allerdings 40 Quadratmeter nicht überschreiten. Durch die Raumeinteilung wird es möglich, andere HomeKit-Geräte zu schalten, sobald man einen bestimmten Raumbereich betritt, beispielsweise die Lampe am Lehnstuhl oder die Beleuchtung über dem Schreibtisch, sobald man sich setzt.

Technisch basiert der Presense Sensor FP2 auf Radarfrequenzen im Millimeterwellenbereich. So sollen sich laut Aqara "kleinste Bewegungen mit maximalster Privatsphäre" erkennen lassen. Dabei soll es auch nicht zu Fehlerkennungen kommen, verspricht der Hersteller. Über HomeKit lässt sich die sogenannte Multizonenpräsenz erkennen, zudem ist auch ein Lichtsensor ansprechbar, der sonst nur über IFTTT zu erreichen wäre – oder Aqaras eigene Smart-Home-Technik, die via App verwendet werden kann. Dort gibt es auch eine Fallerkennung, um mögliche Unfälle per Radar zu detektieren. Diese scheint jedoch aktuell nicht über HomeKit erreichbar zu sein.

Aqara verlangt für den Presense Sensor FP2 zur Einführung knapp 100 Euro (Vertrieb in Deutschland in Vorbereitung) – mehr als andere Bewegungsmelder mit einfacherer Technik. Beim Kauf muss man zudem erwägen, ob sich nicht bestehende Kameras weiter verwenden lassen. Die Einteilung eines Raumes in bis zu 30 Zonen ist aber ein bislang einzigartiges Merkmal für eine HomeKit-Hardware und könnte Steuerungsmöglichkeiten auf einem neuen Niveau ermöglichen.

Störend ist allerdings, dass der Präsenzsensor eine ständige Kabelverbindung über USB-C benötigt, um mit Strom versorgt zu werden. Es ist allerdings nicht notwendig, das Gerät zentral etwa an der Decke zu platzieren, es kann einfach irgendwo auf einen Tisch gestellt oder auf einem Regal abgelegt werden. Aqara verlangt die Nutzung eines Hubs, um eine Einbindung in HomeKit vorzunehmen – diesen muss man sich dann ebenfalls anschaffen, falls man nicht bereits andere Geräte des chinesischen Herstellers hat.

Update

Wie Aqara gegenüber Mac & i mitgeteilt hat, nutzt der FP2 statt Zigbee – wie viele andere Geräte des Herstellers – die WLAN-Technik zur Kommunikation. Entsprechend ist hier zur Nutzung via HomeKit dann auch kein Aqara-Hub notwendig, was lobenswert (und günstiger) ist.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)