Permira und KKR nehmen nächste Hürde bei ProSiebenSat.1-Übernahme

Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) legt dem Verkauf der Münchner TV-Sendergruppe ProSiebenSat.1 an die Investorengesellschaften Kohlberg, Kravis und Roberts (KKR) sowie Permira keine Steine in den Weg.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) legt dem Verkauf der Mehrheitsanteile der Münchner TV-Sendergruppe ProSiebenSat.1 an die Investorengesellschaften Kohlberg, Kravis und Roberts (KKR) sowie Permira keine Steine in den Weg. Der Beteiligung von Permira und KKR stünden "keine medienkonzentrationsrechtlichen Gründe entgegen", teilte die Kommission am heutigen Mittwoch mit. Beide Private-Equity-Unternehmen hielten derzeit keine weiteren Beteiligungen im bundesweiten Fernsehen. Die ebenfalls zum Unternehmens-Portfolio von Permira und KKR gehörige SBS-Sendergruppe sei auf dem deutschen Medienmarkt nicht aktiv. Ihre internationalen Aktivitäten würden sich derzeit nicht auf die Meinungsbildung in Deutschland auswirken.

Die parallele Beteiligung an einer der größten europäischen Sendergruppen und der zweitgrößten privaten deutschen Sendergruppe eröffneten Permira und KKR zwar die Möglichkeit, etwa durch gemeinsame Nutzung von Programmressourcen diese Gruppen weiter zu stärken, Auswirkungen seien aber eher auf internationaler Ebene denn im bundesweiten privaten Fernsehen zu erwarten, lautet die KEK-Einschätzung. Auch in der Beteiligung Permiras an der debitel AG und der damit bestehenden vertikalen Verflechtung mit dem der Fernsehveranstaltung nachgelagerten Markt der Dienstleistungen für mobiles Fernsehen (Handy-TV) sieht die KEK kein Grund zur Beanstandung. Erhebliche Vorteile gegenüber anderen Anbietern könnten wegen der noch geringen Marktdurchdringung von Handy-TV in absehbarer Zeit nicht erzielt werden.

Über die Beteiligungsgesellschaft Lavena Holding 4 GmbH halten KKR und Permira derzeit 88 Prozent der Stammaktien sowie 13 Prozent der börsennotierten Vorzugsaktien von ProSiebenSat.1, was rund 50,5 Prozent des Grundkapitals entspricht. Das Aktienpaket hatten sie im Dezember für gut drei Milliarden Euro von German Media Partners erworben, einer Investorengruppe um das Milliardärsehepaar Cheryl und Haim Saban. Zuletzt hatte Lavena ein öffentliches Angebot für die noch ausstehenden ProSiebenSat.1-Aktien vorgelegt. Für eine stimmberechtigte Stammaktie wollen die Investoren demnach 28,71 Euro zahlen, für eine nicht stimmberechtigte Vorzugsaktie 22,45 Euro. (pmz)