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PhonoLine startet, Saturn wartet

Der Handelsriese ist beim Start der Branchenplattform für Online-Musik nicht dabei. T-Online will derweil mit seinem eigenen Musikdienst Musicload "Musikgeschichte" schreiben.

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Von
  • Sven Hansen

PhonoLine, die Branchenplattform der deutschen Musikwirtschaft, wird definitiv ohne den Handelsriesen Saturn an den Start gehen. "Für uns gilt nach wie vor Sorgfalt vor Eile", betonte Saturn-Sprecher Bernhard Taubenberger gegenüber heise online. Insider-Berichten zufolge konnten bis zum CeBIT-Termin nicht alle Schwierigkeiten auf Seiten des technischen Dienstleisters T-Com beseitigt werden.

Derweil greift T-Online tief ins Portemonnaie und bewirbt seinen Online-Dienst Musicload in ganzseitigen Werbeanzeigen in überregionalen Tageszeitungen: "So schreibt man Musikgeschichte", ist dort zu lesen -- ein Schuss vor den Bug des Schwesterunternehmens T-Com, das mit PhonoLine erst Monate nach T-Online an den Start gehen kann. Branchenkenner sind verwundert: Angeblich existiert bereits ein Beschluss des Telekom-Aufsichtsrats, der festsetzt, dass auch Musicload nach dem Start von PhonoLine auf die Branchenplattform setzen muss. Musicload wollte dieses gegenüber heise online nicht bestätigen, man könne den Shop aber jederzeit auch mit PhonoLine-Inhalten bestücken.

Die Musikindustrie nimmt das Gerangel der Magenta-Schwestern gelassen: "Ich finde es cool", erklärte Hartmut Spiesecke, Sprecher der deutschen Phonoverbände gegenüber heise online. Tatsächlich haben die Labels gut lachen, denn ihre Musik wird in jedem Fall vergütet -- egal ob bei Musicload oder PhonoLine. (sha)