Phonoverbände warnen Universitäten vor Musiktauschbörsen

Nach den Firmen warnt die Musikindustrie nun die Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen in einem Brief vor dem "Sicherheitsrisiko" Musiktauschbörsen im Internet.

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Die Phonoverbände (IFPI) weiten ihre Kampagne gegen Tauschbörsen im Internet aus. Nach Hinweisen an deutsche Unternehmen und einer entsprechenden weltweiten Kampagne warnen die deutschen Vertreter der Musikindustrie nun die Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen in einem Brief vor Musiktauschbörsen im Internet. Sie seien eine Gefahr für die Sicherheit des Computersystems, meint Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonverbände. "Der Missbrauch des Computersystems schadet den Universitäten direkt. Die Urheberrechtsverstöße schaden vor allem Kreativen und Verwertern, denn wer an Peer-to-Peer-Services teilnimmt und dort Musik anbietet und herunterlädt, verstößt auch gegen Urheberrecht."

Die Phonowirtschaft hat nach eigenen Angaben Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen in über 20 Staaten angeschrieben. In Deutschland seien mehrere hundert Institutionen über "Risiken" informiert worden, die sich aus der Teilnahme von Mitarbeitern und Studenten an "illegalen Musikangeboten" im Internet ergeben könnten. Zu den von den Phonoverbänden angesprochen Risiken gehören -- wie schon in dem Anschreiben an die Unternehmen -- die Umgehung von Firewalls, Ausspionieren von Daten, Einschleusen unerkannter Viren, Missbrauch von Systemressourcen und eventuelle Zivil- und Strafverfahren wegen Urheberrechtsverletzungen.

In einer Broschüre wollen die Phonoverbände darüber informieren, welche Maßnahmen Systemadministratoren ergreifen können, um sich besser zu schützen. Dazu gehörten die regelmäßige Überprüfung im System genutzter Programme, eine Vereinbarung, die den Missbrauch von Hardware der Universitäten ausschließt, und das Sperren einzelner Ports. Einige deutsche Universitäten hätten die Sperrung von Ports bereits vollzogen, teilt die IFPI mit. Eine ähnliche Kampagne hatte die US-amerikanische Unterhaltungsindustrie im Oktober vergangenen Jahres gestartet. Seinerzeit lag der Schwerpunkt auf angebliche Urheberrechtsverletzungen durch Internetzugänge. (anw)