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Photokina 2016: Das Wichtigste auf einen Blick

Am Dienstag startet in Köln die weltgrößte Fotomesse Photokina. Was Sie auf der Leitmesse der Branche erwartet, verraten wir hier. Und wir haben einen kurzen Tipp für berufstätige Hotelgäste.

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Photokina 2016: Das wichtigste auf einen Blick
Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Anfassen, ausprobieren, mitmachen: Die Photokina 2016 startet mit einem neuen Konzept.

(Bild: Photokina)

Die Photokina 2016 startet am 20. September mit einem neuen Konzept: mehr Mitmach-Event, weniger Technik-Tempel. Die Leitmesse der Foto- und Imaging-Branche will sich so neuen Zielgruppen und Entwicklungen öffnen. Fotografie soll Spaß machen.

So stellt die Messe vom 23. bis 25. September unter anderem die Indoor Obstacle Challenge in Halle 6 auf die Beine. Fotografen sollen hier einen Hindernislauf über Kletternetze, Schiffscontainer und Podeste bewaffnet mit einer Kamera absolvieren.

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Tipp für Hotelgäste:

Seit 2014 erhebt Köln die sogenannte Kultuförderabgabe "zur Besteuerung entgeltlichen privaten Übernachtungen in Beherbergungsstätten". Sie beträgt fünf Prozent des vom Gast für die Beherbergung aufgewendeten Betrages einschließlich Mehrwertsteuer, so die Stadt Köln. Wer zur Photokina in der Stadt verweilt, kann um diese Abgabe herumkommen, wenn er aus beruflichen Gründen zwingend in Köln übernachten muss. Die Stadt bietet auf ihrer Webseite ein entsprechendes Formular, das Gäste bei ihrer Unterkunft abgeben können.

In der Copter World in Halle 6 können Besucher Kameradrohnen selbst ausprobieren und Profis bei Flugshows beobachten. In Halle 5 wiederum reagiert das Bewegtbild: Die Vlog Con bringt YouTuber auf die Bühne, die zeigen wie ihre Filme entstehen, wie sie Produktionen planen sowie Inhalte bearbeiten und vermarkten.

Erstmals findet im Rahmen der Photokina auch der LightArt Congress statt. Hier dreht sich alles um Lichtkunstfotografie und Lichtmalerei. Vorträge, Workshops und Ausstellungen können Besucher hier im Kongresszentrum Ost auf dem Messegelände besuchen. Nicht zuletzt rückt auch Köln selbst ins Zentrum der Messe. Das Rahmenprogramm in der Stadt bietet Workshops, Fotorundgänge und Ausstellungen.

Am 20.09 öffnet die Photokina, die Leitmesse der Foto- und Imaging-Branche, ihr Tore. Ab dem 23.09. können Besucher in die sogenannte Action Hall in Halle 6. Hier gibt es einen Hindernisparcours für Fotografen

(Bild: Photokina)

Daneben öffnet sich die Messe auch weiteren vermeintlich fotofernen Themen wie Smart-Home-Funktionen für Kameras, Cloud Services, Apps, Wearables, Augmented und Virtual Reality. So sollen auch junge Menschen angeregt werden, sich mit Fotografie jenseits des Smartphones auseinanderzusetzen.

Kameras und klassisches Zubehör gibt es natürlich auch. Hier betont die Messe ebenfalls den Event-Charakter. Im Nordboulevard können Besucher passendes Equipment leihen, dass sie auf der Piazza direkt ausprobieren können. Hochseilakrobaten, Artisten und sogenannte Walking Acts sollen geeignete Motive liefern.

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Photokina 2016 im Überblick

Termin: 20. bis 25.09.

Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr

Preise vor Ort:

  • Tageskarte (Di-Fr): 53 Euro
  • Tageskarte (Sa-So): 18 Euro
  • Familien-Tageskarte (Sa-So): 36 Euro (max. 4 Personen)
  • 2-Tages-Karte: 85 Euro
  • Dauerkarte: 134 Euro
  • Tageskarte ermäßigt: 10 Euro
  • Parkplatz: 10 Euro/Tag/PKW

Außerdem geht die Messe mit einem angepassten Sicherheitskonzept an den Start. So heißt es in einer Mitteilung zur Photokina: "Die Koelnmesse hat die Ereignisse der vergangenen Monate mit großer Anteilnahme verfolgt. Die Besorgnis unserer Gäste, Aussteller und Besucher nehmen wir sehr ernst und treffen entsprechende Vorkehrungen, ihnen eine möglichst sichere Veranstaltung zu bieten."

Unter anderem spricht die Messe von umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen. So soll es Sichtkontrollen mit stichprobenartigen Überprüfungen mitgeführter Gepäckstücke geben. Das könne Wartezeiten zusätzlich verlängern. Besucher werden daher aufgefordert, alle Gepäckstücke, die nicht zwingend benötigt werden, zu Hause zu lassen.

Die Betonung des Event-Charakters ist dem Fakt geschuldet, dass sich der Kameramarkt seit Jahren im Abwärtstrend befindet. Zwar werden aktuell so viele Fotos wie noch nie gemacht – der Photoindustrie-Verband zitiert hier die Zahl 1,138 Milliarden Fotos im Jahr –, dennoch kaufen sich immer weniger Menschen eine klassische Digitalkamera. 2016 rechnet die Interessenvertretung der Fotoindustrie mit insgesamt knapp 3,5 Millionen verkauften Geräten insgesamt. 2012 waren es noch insgesamt knapp 7,4 Millionen.

(Bild: Photoindustrie-Verband; GfK)

Und dieser herbe Verlust geht nicht allein auf das Konto der einfachen Kompaktkameras ohne Wechselobjektiv. Keine Frage: Die besonders günstigen Vertreter dieser Kameraklasse stehen besonders unter Druck beispielsweise durch Smartphones. Und das ist auch kein Wunder, denn teilweise arbeiten die Mobiltelefone schon mit den gleichen Bildsensoren wie die Mini-Kompakten, die sich mit ihrer Bildqualität nicht mehr entscheidend absetzen können.

(Bild: Photoindustrie-Verband; GfK)

Auch die Nachfrage für Systemkameras mit oder ohne Spiegel sinkt. Laut Photoindustrie-Verband werden in diesem Jahr wohl nur noch 800.000 dieser Geräte verkauft werden. 500.000 gehen dabei auf das Konto der Spiegelreflexkameras. Etwa 300.000 steuern die Spiegellosen bei. Und die galten doch als großer Hoffnungsträger, seit 2014 bleiben sie allerdings auf etwa demselben Niveau. Die Rückgänge bei den Spiegelreflexkameras gleichen sie also keinesfalls aus.

Auf einer Presseveranstaltung im Mai gibt der Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbands Christian Müller-Rieker wohl auch deshalb zu: "Während wir vor 15 Jahren vielleicht noch gedacht haben, dass der Wechsel von der analogen zur digitalen Imaging-Welt die herausforderndste Weiterentwicklung unserer Industrie sein würde, haben wir jetzt gelernt, dass der Wechsel von der digitalen zur smarten Imaging-Welt, sehr viel anspruchsvoller für unsere Technologien, die Kommunikation mit unseren Kunden und unsere Geschäftsmodelle ist." (ssi)