Pixelpark sieht Zukunft bis Ende 2003 gesichert

Die Liquidität des Unternehmens reiche auch ohne den angestrebten Investor "auf jeden Fall" bis Ende nächsten Jahres, glaubt Vorstand Paulus Neef.

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  • dpa

Der Berliner Internetdienstleister Pixelpark sieht nach der letzten Finanzspritze von Mehrheitsaktionär Bertelsmann und einem Sanierungspaket den Erhalt mindestens bis Ende 2003 gesichert. Auf Basis konservativer Planung reiche die Liquidität auch ohne den angestrebten Investor "auf jeden Fall" bis Ende nächsten Jahres, sagte Pixelpark-Alleinvorstand Paulus Neef in Berlin. Die Gefahr einer Überschuldung bestehe nicht.

Das am vergangenen Freitag mit Bertelsmann, den Arbeitnehmern sowie dem Vertragspartner HVB Immobilien vereinbarte Paket nannte Neef einen "ersten wesentlichen Schritt zur Sanierung". Das drohende Aus sei in letzter Sekunde abgewendet worden. Trotz der Rettung gebe es "noch eine Menge zu tun".

Im Rahmen des Sanierungskonzeptes stellt Bertelsmann, das bereits auf Forderungen von 40 Millionen Euro verzichtet hat, letztmals eine Finanzhilfe von 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Mit HVB sei eine Entlastung bei den Mietvereinbarungen erreicht und mit Arbeitnehmern ein Sozialplan für den Abbau von 150 Stellen in Deutschland vereinbart worden. In der Pixelpark-Gruppe werden künftig 230 Mitarbeiter beschäftigt sein, davon 100 in Deutschland.

Zugleich will Bertelsmann seinen Anteil von 60,3 auf 20 Prozent reduzieren. Die 40 Prozent sollen an Investoren verkauft und laut Neef ein weiterer Beitrag in der zweiten Sanierungsstufe sein. Gespräche mit potenziellen Investoren würden angesichts der Sanierungsvereinbarung und der Mietentlastung erleichtert. Nähere Angaben machte Neef nicht. HVB Immobilien sei nicht im Gespräch. Neef selbst, der 17,7 Prozent der Pixelpark-Anteile hält und für die Sal. Oppenheim eine Kaufoption hat, will sich -- entgegen anderslautender Berichte -- nicht zurückziehen. "Ich bleibe auf jeden Fall und plane keinen Rückzug", sagte er.

Künftig werde sich Pixelpark mit einer "flexiblen Kernmannschaft" auf die Entwicklung standardisierter und niedrigpreisiger Internet-Angebote für den Mittelstand konzentrieren. Die Zeit hoch komplexer, teurer Angebote für Großkonzerne sei vorbei. Firmensitz bleibe Berlin, wo künftig noch 85 Mitarbeiter tätig sein werden. Die Produktion von Internet-Dienstleistungen wird in Köln zentralisiert. Pixelpark Hamburg wird geschlossen.

Finanzvorstand Henning Rönneberg sagte, Ende September habe das mit massiven Umsatzeinbußen und Verlusten kämpfende Unternehmen wieder ein positives Eigenkapital ausgewiesen. Der Restrukturierungsaufwand werde nicht komplett in der Bilanz 2002 berücksichtigt und Pixelpark auch "in das Jahr 2003 hinein kein positives Ergebnis" erzielen. (dpa) / (tol)