Pkw-Markt in der EU: 13,7 Prozent weniger Neuzulassungen

Im Mai 2022 schrumpfte im elften Monat in Folge die Zahl der Neuzulassungen in der EU.

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In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden in der EU 3.721.774 Pkw neu zugelassen. Das sind 13,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2021, geht aus Zahlen des Verbands der Europäischen Autohersteller (ACEA) hervor. Allein im Mai wurden 791.546 Neuwagen zugelassen, 11,2 Prozent weniger als im Vorjahresvergleichsmonat. Im Mai 2021 war der Automarkt in der EU im Vorjahresvergleich um 53,3 Prozent gewachsen nach einem Rückgang im Mai 2020 um 52,3 Prozent.

Der Mai 2022 war somit der elfte Monat in Folge, in dem die Zahl der Neuzulassungen im Vorjahresvergleich schrumpfte. In Deutschland gab es in dem Monat 207.199 Neuzulassungen, das bedeutet einen Rückgang um 10,2 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf wurden hierzulande 1.013.417 Pkw neu zugelassen, 9,3 Prozent weniger als in den ersten fünf Monaten 2021. Den stärksten Rückgang an Neuzulassungen unter den EU-Ländern verzeichnete im Monatsvergleich Österreich mit 24 Prozent auf 17.107, den kräftigsten Zuwachs Bulgarien mit 35,2 Prozent auf 2690.

Die für die Autohersteller bedeutendsten Märkte neben Deutschland wiesen laut ACEA-Mitteilung (PDF) allesamt im Mai einen zweistelligen Rückgang der Neuzulassungen auf: Italien um 15,1, Spanien um 10,9 und Frankreich um 10,1 Prozent. Die Neuzulassungen im ehemaligen EU-Land Großbritannien schrumpften um 20,6 Prozent.

Volkswagen, der größte Autohersteller in der EU, verzeichnete vergangenen Monat 202.892 neu zugelassene Pkw, 19,6 Prozent weniger als im Mai 2021. Der zweitgrößte – Stellantis mit Marken wie Peugeot, Fiat, Citroën und Opel – wies mit 170.408 ein Minus von 14,6 Prozent aus, die Renault Group mit 76.358 auf 10,3 Prozent.

Eine Erklärung für den erneuten Rückgang der Neuzulassungen gibt die ACEA nicht ab. 2020 hatte die Coronavirus-Pandemie für einen kräftigen Einbruch gesorgt, es folgten Teilemangel und Lieferkettenprobleme, die noch weiter anhalten dürften.

Die ACEA schlüsselt die aktuelle Zulassungsstatistik nicht nach Antriebsarten auf. Im ersten Quartal 2022 machen batterieelektrisch angetriebene Pkw 10 Prozent der Neuzulassungen aus, hybrid angetriebene 25,1 Prozent. Das Votum des EU-Parlaments von voriger Woche dafür, Autos mit Verbrennermotor ab 2035 nicht mehr neu zuzulassen, sieht der Herstellerverband skeptisch. Statt das Datum "in Stein zu meißeln" wäre es besser, das Ziel zwischendrin zu überprüfen und eventuell abzuändern.

(anw)