Plattformregulierung: Indonesien hebt Blockade von Paypal, Yahoo und Steam auf

In Indonesien müssen sich Internet-Plattformen registrieren – wegen Fristversäumnis wurden Paypal, Steam und andere gesperrt. Jetzt haben sie das nachgeholt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Nopparat Khokthong/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Behörden in Indonesien haben die landesweite Sperre der Webseiten von Paypal, Yahoo und mehreren Angeboten des Spiele-Herstelleres Valve wieder aufgehoben. Am vergangenen Samstag war eine – zuvor noch etwas verlängerte – Frist abgelaufen, bis zu der sich Anbieter von Web-Diensten in dem südostasiatischen Land registrieren mussten. Nachdem mehrere prominente Unternehmen dies versäumt hatten, griffen die Behörden durch und setzten die angedrohte Sperre um. Paypal, Yahoo und Valve haben die erforderliche Registrierung inzwischen nachgeholt und ihre Sperrung damit aufgehoben, berichtet Engadget.

Hintergrund der Sperre ist die Umsetzung eines Gesetzes von 2020 zur Regulierung von Internet-Plattformunternehmen. Damit will die Regierung eine enge Zusammenarbeit mit den Firmen durchsetzen und sie etwa dazu zu zwingen, strafbare Inhalte oder solche, die "die öffentliche Ordnung gefährden", umgehend zu löschen sowie Nutzerdaten herauszugeben. Eine zentrale Regierungsdatenbank fungiert als Schnittstelle: Will ein Diensteanbieter in Indonesien weiter tätig sein, muss sich die Firma dort registrieren. Neben Yahoo und Paypal hatte Valve dies versäumt, woraufhin das Kommunikationsministerium dessen Plattformen Steam, Dota und Counter-Strike blockierte.

Besonders die Blockade von Paypal zog in den sozialen Medien des Landes viel Kritik auf sich. Die Nutzer kämen unvermittelt nicht mehr an ihr dort hinterlegtes Geld, hieß es etwa, und vor allem Freiberufler seien dadurch stark betroffen, weil sie auf Zahlungen über die Plattform existenziell angewiesen seien.

Daraufhin hob das Ministerium die samstägliche Sperre bereits am Sonntag wieder auf – jedoch nur für fünf Tage, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Diese Frist müsse genügen, damit die Menschen ihr Geld abheben und sich einen anderen Dienst suchten, fügte der Sprecher hinzu.

Weiterhin von der Sperre betroffen sind laut dem Engadget-Bericht die Spieleanbieter Epic Games sowie Electronic Arts mit seiner Plattform Origin.

(tiw)