Platzeck räumt Fehler bei Brandenburger Chipfabrik ein

"Wir haben zu lange von der Hoffnung gelebt und zu spät das Risiko der Finanzierungsfrage in seiner ganzen Tragweite geklärt", meinte Brandenburgs Ministerpräsident.

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  • dpa

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat beim Scheitern der ursprünglich geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) eine erhebliche Mitschuld der Landesregierung eingeräumt. "Wir haben zu lange von der Hoffnung gelebt und zu spät das Risiko der Finanzierungsfrage in seiner ganzen Tragweite geklärt", sagte Platzeck am Donnerstag in einer Regierungserklärung vor dem Potsdamer Landtag. Das mit 1,3 Milliarden Euro veranschlagte Projekt war nach drei Jahren der Vorbereitung Ende November endgültig begraben worden.

Die Chipfabrik galt als eines der ehrgeizigsten Projekte in Ostdeutschland. Das Werk sollte mit Verfahren für SiGe:C-Strukturen arbeiten, die das IHP aus Frankfurt (Oder) in Zusammenarbeit mit Motorola entwickelt hatte; hergestellt werden sollten in der Foundry SiGe:C-BiCMOS-Halbleiter in einem 0,18-µm-Prozess für Kommunikationsanwendungen. Langwierige Abstimmungsprozesse hätten das Vorhaben zu lange in der Schwebe gehalten, sagte Platzeck. "Das hat das Vertrauen in unser Land strapaziert. Und dadurch ist Schaden entstanden für unseren Standort", sagte er.

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(dpa) / (jk)