Plötzlicher Führungswechsel bei Fujitsu-Siemens

Überraschender Wechsel an der Spitze des PC-Giganten Fujitsu-Siemens: Winfried Hoffmann und Robert Hoog gehen, die Führung übernimmt der bisherige Vize-Chef Tetsuo Urano.

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Überraschender Wechsel an der Spitze des PC-Giganten Fujitsu-Siemens: Winfried Hoffmann und Robert Hoog stellen zum 1. April ihre Ämter als erster und zweiter Präsident des Unternehmens zur Verfügung. Die Führung des erst vor fünf Monaten durch den Zusammenschluss von Fujitsu und Siemens gegründeten Konzerns übernimmt der bisherige Vize-Chef Tetsuo Urano (Bild).

Nach Unternehmensangaben ebnen Hoffmann und Hoog, die noch auf einer CeBIT-Pressekonferenz stolz die Erfolge des Konzerns präsentierten, mit ihrem Rücktritt den Weg für eine schlagkräftigere Management-Struktur. Fujitsu-Siemens nannte noch keine genauen Gründe für den Rücktritt der bisherigen Firmenchefs und war für weitere Stellungnahmen nicht erreichbar.

Information Week Online zitiert einen Sprecher der bayrischen IG Metall, demzufolge Winfried Hoffmann Vetternwirtschaft vorgeworfen werde. Dem nach IG-Metall-Angaben in einigen Bereichen defizitären Werk in Augsburg hätten Entscheidungen von Hoffmann immer mehr das Wasser abgegraben. Insbesondere sei er gegen den zunächst geplanten Aufbau einer Mobilrechner-Fertigung in Augsburg gewesen.

Der ehemalige Commodore-Manager Winfried Hoffmann hatte Anfang der 90er Jahre die ASI Computer GmbH mit Sitz in Bad Homburg und Sömmerda gegründet. Später übernahm Fujitsu diese Firma, die damit auch in den fusionierten Fujitsu-Siemens-Konzern einging. Nach dem Zusammenschluss sollten Privatkunden-PCs nur noch in Sömmerda montiert werden, während früher Siemens-Rechner im Augsburger Werk vom Band rollten. (ciw)