Podcast-Hören mit der Apple Watch generiert zu hohe Abrufzahlen

Das Interactive Advertising Bureau streicht die Computeruhr aus den Podcast-Charts. Es kommt zu einem merkwürdigen Download-Verhalten von Apples App.

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Podcast-Hören mit der Apple Watch generiert zu hohe Abrufzahlen

Apples offizielle Podcast-App unter watchOS.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
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Apples Computeruhr Apple Watch hat offenbar ein spezielles Problem mit Podcasts. Das berichtet die Werberorganisation Interactive Advertising Bureau (IAB), die Standards für die Zählweise von Internetreklame ausarbeitet. Demnach sorgt Apples hauseigene Podcast-App auf der Computeruhr dafür, dass Hörerzahlen künstlich "aufgeblasen" werden.

Der Grund dafür: Pro Podcast, der automatisch auf die Smart Watch heruntergeladen wird, werden zwei Downloads generiert. Das IAB zählte nämlich nicht nur das Herunterladen auf die Uhr als einen Hörer oder eine Hörerin, sondern auch den Download auf das mit der Uhr gekoppelte iPhone. Entsprechend wirkt der Podcast so, als wäre er von zwei unterschiedlichen Personen heruntergeladen – die Uhr verdoppelt die Hörerzahlen mal eben.

Für das IAB wiegt das Problem derart schwer, dass die Organisation beschlossen hat, die Apple-Watch-Podcast-Hörer nicht weiter zu zählen. "Apple-Watch-Geräte verfügen über ein inhärentes Verhalten, das vom Nutzer nicht initiierte Podcast-Downloads auslöst und so Download-Zahlen von dieser Quelle signifikant nach oben treibt." Betroffen ist allerdings nur Apples hauseigene Podcasts-App, die Teil von watchOS sowie iOS ist. Andere Programme wie Overcast oder Pocket Casts scheinen das Problem nicht zu zeigen.

Das IAB hat deshalb nun einen Filter für die Apple Watch gesetzt beziehungsweise hält seine Publisher dazu an, selbigen zu aktivieren. Ab dem 1. Oktober 2020 wird der komplette Traffic der Computeruhr nicht mehr für die Podcast-Industrie mitgezählt. So soll die Statistik die tatsächliche Hörerzahl besser repräsentieren.

Das IAB betont, man habe "Versuche unternommen, mit Apple zu arbeiten, um automatische Downloads von echten Downloads auf der Apple Watch zu unterscheiden". Passiert scheint noch nichts zu sein. Das IAB will seine Entscheidung zurücknehmen, sobald Apple "korrigierende Maßnahmen" getroffen hat.

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(bsc)