Polizei Hagen bleibt dabei: Keine Kinderfotos bei Facebook & Co.

Seite 2: Polizei Hagen: Kinderfotos sollten privat bleiben

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Die Hagener Polizei steht nach eigener Aussage auch heute noch hinter dem Aufruf. Schäfer: "Grundsätzlich raten wir dazu, keine Fotos von Kindern zu veröffentlichen. Nackt und leicht bekleidet sowieso nicht, aber auch angezogen nicht." Man wisse nie, wo diese einmal landen oder ob sie den Kindern in ein paar Jahren nicht peinlich sind.

Eltern, die trotzdem unbedingt Fotos ihrer Kinder in sozialen Netzwerken veröffentlichen wollen, sollten dort zumindest die Privatsphäreeinstellungen entsprechend anpassen, um so einen "übersichtlichen Nutzerkreis zu schaffen". Wenn überhaupt, dann sollten die Fotos die Kinder nur von hinten zeigen und vollständig bekleidet. Ansonsten sollte man auf eine Veröffentlichung "in öffentlich sichtbaren Bereichen” verzichten. Es würde ja auch niemand "auf die Idee kommen, die Bilder seiner Kinder an die Fassade seines Hauses zu kleben." Schäfer: "Nichts anderes ist das Veröffentlichen in den sozialen Netzwerken, nur dass der Kreis der potentiellen Betrachter hier um ein Vielfaches größer ist." Grundsätzlich rät Schäfer, nie Fotos anderer Menschen ohne deren Einverständnis zu veröffentlichen. Das gelte sowohl für Bilder von Kindern als auch von Erwachsenen.

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Was hat Schäfer zu dem Post bewogen? "Wir bewegen uns dienstlich viel in sozialen Netzwerken. Dabei ist uns aufgefallen, dass viele Eltern völlig unbedarft die Bilder ihrer Kinder veröffentlichen." Das wolle man ändern. "Leider ist es offensichtlich nicht allen Eltern klar, dass sie keine Nacktbilder von ihren Kindern veröffentlichen sollten." Trotz dieser klaren Einstellung kann Schäfer jedoch keine Fälle nennen, bei denen es aufgrund von Bildern in sozialen Netzwerken zu Übergriffen auf Kinder gekommen ist. "In Hagen sind keine konkreten Fälle bekannt."

Auf ein weiteres Problem wies die NRW-Datenschutzbeauftragte Helga Block hin: Das Posten von Kinderfotos könne die Persönlichkeitsrechte des Nachwuchses verletzen, zumal man dabei die Bildrechte zumindest in Teilen an Facebook abtrete. (keh)