Postchef Appel: Im E-Commerce Knoten noch nicht geplatzt

Dem Onlinehandel sagen Experten ein enormes Wachstum voraus: Das glaubt auch Postchef Frank Appel. Der Konzern profitiert derzeit von der Einkaufswelle im Internet - und testet immer wieder neue Wege der Zustellung wie etwa den "Paketbutler".

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  • dpa

Postchef Frank Appel erwartet in den kommenden Jahren "dramatische" Veränderungen im weltweiten Online-Handel. "Wir können uns noch gar keine Vorstellungen davon machen, wie sich E-Commerce in den kommenden Jahren entwickeln wird", sagte der Manager in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Post-Chef Frank Appel

(Bild: Deutsche Post DHL)

E-Commerce sei noch nicht einmal richtig gestartet. Aufgabe der Post sei es, die logistische Infrastruktur bereitzustellen. "Wenn wir nicht in der Lage sind, dauerhaft zu investieren, wird Deutschland nicht Schritt halten mit vielen anderen Ländern, in welchen diese Transformation stattfindet", warnte er.

Deutschland sei für das E-Commerce-Geschäft eines der spannendsten Länder in Europa. Dabei setze die Post auf neue Ideen. Konkret nannte Appel den Test mit der Lufthansa, Bordverpflegung auch Kunden am Boden anzubieten oder die Erprobung des sogenannten Paketkopters, der Paketzustellung per Drohne. In Schweden liefen derzeit Pilotvorhaben, für die Paketzustellung auch interessierte Kunden per App und über soziale Netzwerke einzubinden.

Neben den Paketkästen direkt vor der Haustür, die die Post seit einigen Monaten vermarktet, soll bald eine "mobile Variante" für den großflächigen Einsatz erprobt werden. Die Idee stammt aber nicht aus dem Hause der Post, sondern der Deutschen Telekom. In ihren Innovationslaboren wurde der sogenannte Paketbutler entwickelt, der Anfang 2015 gemeinsam mit Partnern wie Zalando und DHL einem Praxistest vor allem in Mehrfamilienhäusern unterzogen wird. Dabei platziert der Empfänger bei Abwesenheit an der Wohnungstür eine gegen Diebstahl gesicherte Box, in die der Zusteller die Pakete deponiert. Verpasste Lieferungen sollen damit der Vergangenheit angehören.

Der Paketbutler von DHL, Zalando und der deutschen Telekom (5 Bilder)

Der Paketbutler soll als faltbare Box daherkommen, die man bis zum Einsatz in der Wohnung aufbewahren kann.
(Bild: Deutsche Telekom)

"Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Angebot weiter zu ergänzen und den Kunden das Empfangen von Paketen zu erleichtern", sagte Thomas Ogilvie, Geschäftsführer der DHL Paket Deutschland am Mittwoch. Den Kunden solle eine komfortable Möglichkeit zur Paketannahme geboten werden, über die auch Retouren bequem verschickt werden können, hieß es bei Zalando.

Von den Einkäufen der Verbraucher per Mausklick profitieren Post und ihre Wettbewerber derzeit im Paketgeschäft mit hohen Zuwachsraten. 2013 stellte der gelbe Riese im Weihnachtsgeschäft erstmals mehr als 1 Milliarde Pakete zu. Seit Mitte dieses Jahres vermarktet das Unternehmen mit Erfolg Paketkästen. (axk)