Premiere fährt 269 Millionen Euro Verlust ein

Licht am Ende des Tunnels sieht CEO Mark Williams erst für das Jahr 2011, wenn das Unternehmen einen Nettogewinn ausweisen soll. Einem Focus-Bericht zufolge könnte sich der Sender bald von den Dokumentationsprogrammen Discovery und Animal Planet trennen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Münchner Pay-TV-Sender Premiere hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Nettoverlust von 269,4 Millionen Euro abgeschlossen. Allein im 4. Quartal belief sich das Minus auf 114,3 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2007 war ein Nettoverlust von 51,6 Millionen Euro angefallen. Licht am Ende des Tunnels sieht Unternehmenschef Mark Williams erst für das Jahr 2011, wenn das Unternehmen "sowohl einen positiven Nettogewinn als auch einen positiven Cash-Flow" ausweisen soll.

Den Umsatz konnte die Premiere AG im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 941,1 Millionen Euro leicht steigern (2007: 937,2 Millionen Euro). Die Zahl der direkten Abonnenten ging zum Stichtag 31. Dezember um 135.000 auf 2,399 Millionen zurück. Die Nettoverbindlichkeiten beziffert das Unternehmen für Ende Dezember auf 318,1 Millionen Euro. "2008 war ein sehr schwieriges Jahr", erklärte Premiere-Chef Mark Williams, "in dem wir einen großen finanziellen Verlust und eine Liquiditätskrise überstehen mussten, die unsere Existenz bedroht hatte."

Überlebenswichtig sei die neue Finanzierungsstruktur gewesen, die im Dezember mit der News Corporation und einem Banken-Konsortium vereinbart wurde. Der nächste entscheidende Schritt, so Williams, sei jetzt die Zustimmung der Aktionäre zu einer weiteren Kapitalerhöhung, die in der ersten Jahreshälfte noch einmal über 400 Millionen Euro einbringen soll.

Der Focus berichtet unterdessen in seiner aktuellen Ausgabe, Premiere müsse sich von zwei weiteren Kanälen trennen. Zur Disposition stünden die Dokumentationsprogramme Discovery und Animal Planet. Dazu wollte sich das Unternehmen bislang aber nicht äußern. In der vergangenen Woche hatte der Bezahlsender bekannt gegeben, dass der Spartensender Giga ab sofort kein neues Programm mehr produzieren werde. Den 53 Giga-Mitarbeitern wurde bereits gekündigt. (pmz)