"Prime Day": Verdi ruft Amazon-Beschäftigte zum Streik auf

In der Nacht zum Montag sollen Amazon-Standorte in Deutschland bestreikt werden. Dazu ruft Verdi auf. Anlass ist der "Prime Day", der am Dienstag beginnt.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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  • dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll nach Angaben von Verdi in der Nacht zu Montag (11. Juli) beginnen. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächtentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Auch an anderen Standorten plant Verdi nach eigenen Angaben Aktionen. Zuletzt gab es Streiks am Tag nach dem Tag der Arbeit (2. Mai 2022).

Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion "Prime Day", die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Mitarbeiter bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2750 Euro brutto pro Monat.

Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.

(bme)