Projekt Omicron: Drohnen und Roboter sollen Europas Straßen schneller reparieren
Europäische Straßen sind vielfach in einem schlechten Zustand. Eine modulare Roboterplattform soll Instandsetzungsarbeiten mithilfe von Drohnen beschleunigen.
Das Straßennetz in Europa ist nicht im besten Zustand. Dauerbaustellen sind vielerorts die Folge, um Straßen wieder flottzumachen. Das dauert jedoch lange, behindert den Verkehr und birgt Gefahren für die Straßenarbeiter. Drohnen und Roboter sollen die Straßeninstandsetzung beschleunigen, sicherer und kosteneffizienter machen. Forscher des European Science Communication Institute (ESCI) haben in dem EU-finanzierten Projekt Omicron erste Ansätze für eine modulare Roboterplattform entwickelt, die bereits verschiedene Straßenarbeiten übernehmen kann.
Konkret handelt es sich um einen einarmigen Roboter, der auf einem Straßenbaufahrzeug montiert ist. Er ist so aufgebaut, dass er unterschiedliche Aufgaben bewältigen kann, darunter etwa das Aufstellen und Einsammeln von Baustellen-Absperrungen, Absperrbaken und Markierungskegel. Die Plattform ist außerdem mit anderen Aufsätzen in der Lage, kleinere Risse in den Straßen auszubessern und überflüssig gewordene Straßenmarkierungen mit einem Laser zu entfernen. Arbeiter des Straßenbaus sollen den Roboter aus sicherer Entfernung von einer Leitstelle bedienen können. Dabei werden Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen miteinander kombiniert.
Aber nicht nur die Straßen haben die Wissenschaftler mit dem Omicron-Projekt im Visier. Ihnen geht es auch um weitere Infrastruktur wie etwa Brücken und Tunnel. Sie können von autonomen Drohnen auf Schäden inspiziert werden. Das klappt bereits und dauert nur wenige Minuten, wie ein Test an einer Brücke in Italien gezeigt hat. Bisher mussten menschliche Inspektoren eine Zeit von mehreren Stunden bis Tagen aufwenden, um etwa Risse oder Korrosion in der Straßeninfrastruktur zu entdecken. Durch die Inspektionsarbeit mit den autonomen Drohnen gelingt das schneller, Sperrungen der Brücken und Tunnel können daher kürzer ausfallen. Auch müssen für die Inspektionen keine Menschen mehr in luftige Höhen geschickt werden, um etwa Brücken zu begutachten. Das erhöht die Sicherheit.
Überwachung des Straßenzustands
Die Forscher haben zusätzlich ein System entwickelt, das eine kontinuierliche Überwachung der Straßenzustände ermöglicht. Dazu haben sie 3D-Kameras und weitere Sensorik an einem Fahrzeug befestigt, das die Straßen abfährt und dabei Aufnahmen des Belags anfertigt sowie mit Tiefenscans kombiniert. Aus diesen Daten wird dann der Zustand der Straße bestimmt. Etwaig anfallende Instandsetzungsarbeiten können so priorisiert und entsprechend an den Straßenbau weitergeleitet werden.
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Bisher sind erst einige Tests der Technik erfolgt. Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, diese Tests auszuweiten und die Technik zum regulären Einsatz zu bringen.
(olb)