Qimonda will Rambus-XDR-Speicher herstellen
Die ehemalige Infineon-Speichersparte Qimonda will zukünftig auch XDR-Speicherchips fertigen; der Patentstreit mit Rambus ist offenbar vergessen.
Der deutsche Speicherchiphersteller Qimonda hat mit Rambus einen Lizenzvertrag zur Fertigung von XDR-Speicherchips geschlossen. Diese Bausteine erreichen besonders hohe Datentransferraten; damit eignen sie sich vor allem für Anwendungen, die bei vergleichsweise geringer Speicherkapazität (also wenigen Bauelementen) hohe Datentransferraten verlangen – wie die Spielkonsole Playstation 3. Rambus empfiehlt XDR-Speicher und den Nachfolger XDR2 (mit höheren Taktfrequenzen und Micro-Threading) aber beispielsweise auch für Grafikkarten; in den 90er-Jahren hatte Cirrus Logic einige Grafikchips mit Rambus-Speicher-Interface gebaut (GD5465 "Laguna", GD5462), auch der als DVD-Videodecoder genutzte Media Processor MPACT-2 der 1998 von ATI aufgekauften Firma Chromatic Research arbeitete mit Rambus-DRAM.
Die Lizenzvereinbarung zwischen Qimonda und Rambus ist auch deshalb interessant, weil sich die ehemalige Qimonda-Mutter Infineon mit Rambus zwischen 2000 und 2005 einen zähen jurisitischen Kampf um Rambus-Patente auf SDR- und DDR-SDRAM geliefert hatte. Infineon gehörte 1999 zu den Chipherstellern, die RDRAM-Chips für die Intel-Chipsätze produzierten. Lizenzen für XDR-Speicher haben auch Samsung und Elpida erworben. (ciw)