QuickTime 6 zum Ausprobieren

Seit dem heutigen Dienstag steht eine Preview-Version von Apples Multimedia-Software QuickTime 6 zum Download für Macs und PCs bereit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 118 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Volker Zota

Seit dem heutigen Dienstag steht eine Preview-Version von Apples Multimedia-Software QuickTime 6 zum Download für Mac OS 8.6/9.x, Mac OS X (ab Version 10.1.3) und Windows bereit. Im Mittelpunkt der neuen Version steht die Unterstützung für MPEG-4: Die kostenlose Standardausgabe von QuickTime 6 kann nun Filme in diesem Format abspielen, das Kodieren erlaubt dagegen nur die kostenpflichtige Pro-Version. Die Datenrate des Videomaterials darf dabei zwischen 32 und 2048 kBit/s, die des Audio-Teils zwischen 16 und 256 kBit/s liegen. Damit steht Apples Multimedia-Architektur QuickTime nun endlich auch ein vollwertiger Streaming-Codec zur Verfügung, der deutlich schlankere Dateien als der häufig eingesetzte Sorenson-Codec bei gleicher Qualität erzeugt.

Die von QuickTime 6 Public Preview erstellten MPEG-4-Dateien sind ISO-konform, jeder beliebige MPEG-4-Player soll sie abspielen können. Außerdem beherrscht QuickTime 6 das als MP3-Nachfolger gedachte und mit MPEG-4 einhergehende "MPEG-4 Advanced Audio Coding" (AAC). Zudem spielt QuickTime nun Flash-5-Filme ab. Auch MPEG-2-Videos zeigt der QuickTime-Player nun an - die Vorgängerversion verarbeitete nur MPEG-1-Filme. Im Streaming-Bereich orientiert sich QuickTime 6 an den von der Internet Streaming Media Alliance (ISMA) festgelegten Spezifikationen, den so genannten ISMA-Profilen.

Neu ist auch die so genannte Instant-On-Funktion, die dafür sorgt, dass die Wiedergabe eines Films deutlich schneller startet. Die erstmals im Januar präsentierte Skip Protection hält auch endlich Einzug: Sie soll Ruckler beim Empfang von Streaming-Video verhindern. Zusätzlich zu QuickTime 6 macht Apple eine Vorabversion des QuickTime Broadcaster zugänglich, die QuickTime-Inhalte fuer Live-Übertragungen im Internet aufbereitet.

Apple stellte QuickTime 6 bereits erstmals Mitte Februar auf der QuickTime Live Conference vor. Damals hieß es allerdings noch, Apple wolle die neue QuickTime-Version erst dann zum Download anbieten, wenn die Querelen mit der Lizenzierungsorganisation MPEG LA beigelegt seien. Inzwischen gibt es zwar Fortschritte, noch fehlt aber eine endgültige Einigung zwischen der MPEG Licensing Adminstration. Laut Larry Horn, dem für die Lizenzvergabe zuständigen Vize-Präsidenten der MPEG LA, ist aber in Bälde damit zu rechnen. Gegenüber heise online versicherte er: "Ich bin zuversichtlich, dass die Lizenzbedingungen in Kürze ausgearbeitet sind und noch im Sommer bekannt gegeben werden." Warum Apple sich nun doch dazu durchgerungen hat, QuickTime 6 -- wenigstens als Vorabversion -- vorzeitig zu veröffentlichen, bleibt zunächst offen. (vza)