R@diomp3-Betreiber Musicpl@y kurz vor dem endgültigen Aus

Mit ihrem kostenfreien MP3-Radio über die Austastlücke des Fernsehsenders NBC Europe hatte die Münchner Firma von sich reden gemacht.

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Von
  • Sven Hansen

Die Zitterpartie um den möglichen Neustart des MP3-Radiosenders R@diomp3 geht in die letzte Runde. "In den vergangenen Wochen haben wir intensiv an einem effektiven Sanierungskonzept gearbeitet", sagte Stefan Höper, Geschäftsführer der Musicpl@y GmbH, gegenüber heise online. Danach solle R@diomp3 als kostenpflichtiger Dienst noch im Laufe dieses Jahres neu gestartet werden. In den letzten Wochen sei es gelungen, die Kosten für die Nutzung der Austastlücke des Fernsehsenders NBC Europe deutlich zu senken; auf der Basis der neuen Verträge könne das neue R@diomp3 bereits im Januar 2002 schwarze Zahlen schreiben.

Zumindest den Insolvenzverwalter konnten die Münchner von diesem Sanierungskonzept überzeugen. Dennoch fehlt immer noch Geld, um ausstehende Gehälter und andere Verbindlichkeiten abzudecken. Die Altgesellschafter sind bereit, einen Teil dieser Summe zu übernehmen. "Der fehlende Betrag liegt im oberen sechsstelligen Bereich", erklärte Höper. Noch vor einem Jahr wäre die Beschaffung einer solchen Summe kein Problem gewesen. Doch momentan zeigten sich potenzielle Investoren vor dem Hintergrund der Situation am Neuen Markt eher zugeknöpft.

Die Fangemeinde der Münchner scheint nach wie vor von "ihrem" R@diomp3 überzeugt zu sein: "Die Unterstützung durch unsere Community ist fantastisch. Ohne den Support der Fans hätte wir uns nie an den Neustart gewagt", betont Höper. Immerhin 13.000 Interessenten haben im Rahmen der Aktion "Rettet R@diomp3" eine Einzugsermächtigung über monatlich 5 Euro an Musicpl@y geschickt. "Es ist schon schade, wenn es nach den Bemühungen und Erfolgen der letzten Wochen an einer einmaligen Summe scheitert. Doch wenn wir bis Freitag keinen Investor mehr finden, müssen wir wohl einen Schlussstrich ziehen", erklärte Höper weiter. (sha)