R@diomp3 - vorbei

Die Münchner Musicpl@y schaltet heute den Radiosender R@diomp3 ab.

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Von
  • Sven Hansen

Kostenlose MP3-Dateien über die Austastlücke eines Fernsehsenders – das war das weltweit einzigartige Konzept des Münchner Unternehmens Musicpl@y. Bis zum heutigen Tag nutzen über 600.000 registrierte User den Radiosender "R@diomp3", um in MP3 kodierte Musikdateien auf ihre Festplatte zu ziehen. Jetzt ist damit Schluss.

Seit heute 15 Uhr haben die Münchner die Einspeisung ihres Radioprogramms beendet; die Musicpl@y GmbH befindet sich im Insolvenzverfahren. "Wir haben bis zur letzten Minute überlegt, wie wir R@diomp3 retten könnten", sagte Stephan Höper, Geschäftsführer der Musicpl@y gegenüber heise online. Doch am Ende blieb nur der Gang zum Amtsgericht. Bereits am 31.05. wurde in München ein entsprechender Insolvenzantrag eingereicht.

Erst im März hatte das Unternehmen anlässlich der CeBIT eine neue Version seiner Client-Software vorgestellt. Mit dem "Daueraufnahmebutton" war es nun möglich, über Stunden hinweg MP3-Dateien auf dem heimischen PC zu laden. Im April kam es zu einer kurzfristigen Abschaltung des Senders, weil es zu vertraglichen Auseinandersetzungen mit dem Fernsehsender NBC-Europe gekommen war. Der Sender stellte bis heute seine vertikale Austastlücke, in die üblicherweise Videotextsignale eingebunden werden, für die Ausstrahlung von R@diomp3 zur Verfügung. (sha)