RIAA verklagt erneut Studenten

Die Verband der US-Musikindustrie geht gegen 64 US-Studenten wegen angeblicher illegaler Verbreitung von Musikdateien vor. Außerdem hat sie weitere 693 Personen verklagt.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Die Recording Industry Association of America (RIAA) hat Klagen gegen 64 Studenten an 17 US-Universitäten eingereicht. Sie sollen den Filesharing-Dienst i2hub zur illegalen Verbreitung urheberrechtlich geschützter Musikdateien über das US-Forschungsnetz Internet2 genutzt haben. Damit zieht die RIAA bereits zum dritten Mal gegen US-Studenten zu Felde. Insgesamt 560 Angehörige von 39 US-Universitäten sind nun betroffen. Die letzte Klagewelle gegen Studenten datiert vom Mai. Die RIAA hatte erstmals im April 2003 US-Studenten wegen der illegalen Tauschbörsennutzung verklagt.

Überdies zieht der Verband gegen weitere 693 Personen vor Gericht, die angeblich widerrechtlich Musikdateien über eDonkey & Co. zur Verfügung gestellt haben. Seit 2003 hat die RIAA in den USA 14.800 Tauschbörsennutzer, darunter 880 Studenten, verklagt. Bislang ist jedoch noch niemand wegen illegalen Filesharings verurteilt worden. Kürzlich wurden Fälle bekannt, in denen sich Betroffene gerichtlich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen -- mit guten Erfolgsaussichten. Die RIAA konnte bis heute 3400 Personen dazu bewegen, einem außergerichtlichen Vergleich zuzustimmen und durchschnittlich über 4000 US-Dollar zu zahlen, in schweren Fällen auch deutlich mehr als 10.000 US-Dollar. Der Digital Millennium Copyright Act (DMCA, PDF-Datei) sieht eine Höchststrafe von 150.000 US-Dollar für jede illegale Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werks vor, minimal sind 700 US-Dollar fällig.

Die US-amerikanische Musikindustrie fährt seit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs gegen Grokster im Juni zweigleisig: Erst kürzlich hatte WinMX den Betrieb auf Druck der RIAA eingestellt. Auch die Tauschbörse LimeWire will auf Betreiben der Musikindustrie ihre Nutzer in die Legalität zwingen. Als vorerst Letzter folgte der Entwickler von eDonkey und Overnet der Aufforderung der RIAA und kündigte an, in seine Software eine Sperre gegen den Tausch nicht ordnungsgemäß lizenzierter Dateien einzubauen. (mhe)