US-Musikindustrie eröffnet neue Klagerunde gegen Filesharer

Studenten und Nutzer des Highspeed-Netzwerks Internet2 an insgesamt 33 US-Universitäten sind unter anderem das Ziel neuer Klagen, die der US-Musikindustrieverband RIAA eingereicht hat.

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Von
  • Jürgen Kuri

Studenten von insgesamt 33 US-Universitäten sind das Ziel neuer Klagen, die der US-Musikindustrieverband RIAA eingereicht hat. Allen Beschuldigten wirft die RIAA vor, das Highspeed-Netzwerk Internet2 der US-Unis und -Forschungseinrichtungen zum illegalen Tausch urheberrechtlich geschützten Materials genutzt zu haben. Wie mittlerweile üblich hat die RIAA so genannte John-Doe-Verfahren (Anzeigen gegen unbekannt) eingereicht, da US-Gerichte es dem Verband verwehrten, auf Grund von IP-Adressen die Account-Daten von Internet-Nutzern bei Providern abzufragen, solange keine Verfahren mit konkreten Vorwürfen gegen die angeblichen Copyright-Verletzer eingeleitet seien.

Am Internet2 beteiligt sich ein Konsortium von über 200 Universitäten, Privatunternehmen und Behörden. Ziel ist die Entwicklung eines schnellen Netzes für den Austausch innerhalb der Wissenschaftsgemeinde, aber auch, der Allgemeinheit schnelle Datendienste zur Verfügung zu stellen. Derzeit werden dort Datenübertragungsraten von 10 GBit/s erzielt. Bereits im April hatte die RIAA gegen Studenten von 18 Universitäten wegen Nutzung des Internet2 zum illegalen Songtausch Klagen eingereicht.

Die Unizeitung von Harvard berichtet etwa, dass in der ersten Runde elf Studenten aus Harvard und in der neuen Klagewelle ein Harvard-Student betroffen seien. Auch Studenten beispielsweise der University of Nebraska Lincoln, der University of New Hampshire, der Binghamton University oder der University of California San und Los Angeles sind mit Klagen konfrontiert. Angesichts der Vielfalt legaler Alternativen für Musik, auf die Studenten heute zurückgreifen könnten, gebe es einfach keine Entschuldigung mehr dafür, dass immer noch an Universitäten illegal Songs getauscht würden, meinte die RIAA in einer Erklärung zu der neuen Klagewelle. "Diese neue Generation des Internet ist ein Werkzeug für Forscher, Techniker und viele andere mit wichtigen Aufgaben", hatte RIAA-Präsident Cary Sherman bereits zur ersten Runde des Vorgehens gegen Internet2-User erklärt. "Wir können nicht zulassen, dass das Hochgeschwindigkeitsnetz zu einer gesetzeslosen Zone wird."

Neben den Klagen gegen Internet2-Nutzer hat die RIAA zudem weitere 649 Klagen gegen User eingereicht, die über normale Internet-Tauschbörsen illegal urheberrechtlich geschützte Songs angeboten haben sollen. Insgesamt hat die RIAA bislang über 11.000 Klagen eingereicht, von denen einige mit außergerichtlichen Einigungen und Schuldeingeständnissen der Nutzer abgeschlossen wurden. (jk)