RIM fürchtet Einbußen

Der Blackberry ist weiter gefragt und Research in Motion legt einen guten Jahresabschluss vor. Doch macht den Anlegern Sorge, dass die Kunden künftig vermehrt zu billigeren Blackberrys greifen könnten.

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Von
  • dpa

Die Sorgen für den Blackberry-Hersteller RIM nehmen kein Ende: Nicht nur, dass das Apple iPhone und die Android-Smartphones immer mehr Fans finden. Nun greifen auch noch diejenigen Kunden, die weiterhin zu den Blackberrys stehen, vermehrt zu den billigeren Modellen. An denen verdient RIM weniger als an den teuren Geräten.

Für das erste Geschäftsquartal, das noch bis Ende Mai läuft, fürchtet RIM deshalb, dass der Gewinn leidet. Das teilte das kanadische Unternehmen am Donnerstag mit (PDF-Datei). Erschwerend hinzu kommen Kosten für die Entwicklung und Vermarktung der immer beliebter werdenden Tablet-Computer sowie die Unwägbarkeiten bei der Versorgung mit Bauteilen nach der Katastrophe in Japan.

[Update: Die Börsianer waren vor den Kopf gestoßen. Die Aktie fiel nachbörslich um fast 10 Prozent. Dabei hatte RIM im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres (Ende Februar) recht gut abgeschnitten: Der Umsatz stieg um 36 Prozent auf knapp 5,6 Milliarden US-Dollar (3,96 Milliarden Euro); der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31,5 Prozent auf unterm Strich 934 Millionen US-Dollar.]

RIM wird wie die Konkurrenz vom Boom der Smartphones beflügelt. Das Unternehmen verkaufte niemals mehr der multifunktionalen Handys; alleine im Schlussquartal waren es 14,9 Millionen Stück. Doch die Rivalen wachsen noch schneller und drohen, RIM auf die Dauer an die Wand zu spielen.

Nach Verkaufszahlen des Marktforschers IDC hatte Apple mit seinem iPhone die Blackberrys von RIM zum Ende des Kalenderjahres überholt. Der Marktanteil des iPhone lag bei 16,1 Prozent; die früher besonders bei Geschäftsleuten beliebten Blackberrys kamen nur noch auf 14,5 Prozent. Viele Kunden griffen auch zu Handys mit dem Android-Betriebssystem von Google.

RIM sei exzellent aufgestellt, um von der starken Nachfrage nach mobilen Geräten zu profitieren, sagte Co-Chef Jim Balsillie unverdrossen. RIM war einer der Pioniere der Technik, hatte aber den Trend zu Touchscreens verschlafen. Zudem war das alte Betriebssystem der Handys nur bedingt multimediatauglich. Zuletzt brauchte RIM eine halbe Ewigkeit, um ein Konkurrenzgerät zum Tablet-Computer Apple iPad zu entwickeln.

Mit dem Verkauf des Playbook beginnt RIM am 19. April in Nordamerika. Apple hat die zweite Version seines iPad bereits auf dem US-Markt und bringt das Gerät nun auch hierzulande auf den Markt. Wann das Playbook in Deutschland angeboten wird, ist noch unklar. Zuletzt war von Juni die Rede. (vbr)