Ransomware-Gang ALPHV will mit Leaking-API Druck auf Opfer erhöhen

Cyberkriminelle überlegen sich regelmäßig neue Druckmittel, damit Opfer Lösegeld zahlen. Nun geht die ALPHV-Gang den nächsten Schritt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen

(Bild: Foxeel,Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Hintermänner des Verschlüsselungstrojaners ALPHV aka BlackCat stellen ab sofort eine Leaking-API bereit. Darüber sollen Dritte von der Gang erbeutete Firmendaten veröffentlichen, sodass der Druck auf Opfer zur Lösegeldzahlung weiter ansteigt.

Das berichtet die IT-Nachrichten-Website Bleepingcomputer.com unter Berufung auf die Sicherheitsforscher von VX-Underground. Die sind eigenen Angaben nach auf der ALPHV-Website im Darknet auf die API gestoßen.

Dort beschreiben die Cyberkriminellen, wie der Abruf der Daten funktioniert. Wenn ALPHV neu erbeutete Firmendaten als Druckmittel auf ihrer Website veröffentlicht, erfolge automatisch eine Synchronisierung mit der API. Das geschehe innerhalb weniger Millisekunden. Zusätzlich haben sie einen Crawler veröffentlicht, der Einträge auf der Leaking-Website abruft.

Davon verspricht sich ALPHV, dass die geleakten internen Firmeninformationen sich flächendeckender im Internet verbreiten, um so den Druck auf Opfer zu erhöhen. Ob das bereits von Erfolg gekrönt ist, ist derzeit nicht bekannt.

Einem Bericht der Sicherheitsforscher von Cloveware zufolge sind immer weniger Unternehmen bereit, Lösegeld zu zahlen. Im zweiten Quartal dieses Jahres sollen nur noch 34 Prozent der Opfer gezahlt haben. Der Spitzenwert betrug Anfang 2019 85 Prozent.

Medienberichten zufolge soll etwa das Kosmetikunternehmen Estée Lauder auf keine Nachricht der Erpresser reagiert haben. Trotzdem verdienen Kriminelle nach wie vor Millionen mit Ransomware. Etwa die Clop Ransomware hat Cloveware zufolge allein im Zusammenhang mit der MOVEit-Sicherheitslücke zwischen 75 und 100 Millionen US-Dollar eingebracht.

(des)