Rapper Drake: "Bestechungsvorwürfe" gegen Apples Siri

Ein bekannter Hip-Hop-Star hat Universal verklagt, weil das Label angeblich Apple und Spotify bezahlt, um Siri und Apps auf einen Konkurrenten umzuleiten.

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Rapper Drake

Rapper Drake auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC 2015 in San Francisco. Das kalifornische Unternehmen hatte dort den Dienst Apple Music vorgestellt.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Zwei Rapper im Streit – und Apples Sprachassistentin mittendrin: Aubrey Drake Graham, 1988 in Toronto geborener Hip-Hop-Künstler, den man weitläufig unter dem Namen "Drake" kennt, hat gegen Universal Music vor dem Supreme Court of New York gerichtliche Maßnahmen eingeleitet, weil das Label Apple "bestochen" haben soll, Musik von Kendrick Lamar zu bevorzugen.

"Uns liegen Informationen vor, dass UMG [Universal Music Group] Zahlungen an Apple Inc. geleistet oder genehmigt hat, damit [Apples] sprachgesteuerter digitaler Assistent Siri die Nutzer absichtlich [zum Song] "Not Like Us" umleitet“, schreiben die Drake-Rechtsberater. Dies hätten Online-Quellen berichtet. Die Nutzer hätten zuvor um den Song "Certified Loverboy" von Drake gebeten, erhielten dann aber Lamar. Hinzu komme, dass "Not Like Us" die Zeile "certified pedophile" ("bescheinigter Pädophiler") enthalte. Das sei wiederum "eine Anschuldigung gegen Drake".

Siri ist für Drake aber nicht das einzige Problem. Universal Music habe auch Spotify beeinflusst, worum es in der Klage hauptsächlich geht. UMG habe eine "Kampagne gestartet, um den Markt der Streamingdienste zu manipulieren und mit "Not Like Us" zu saturieren." Dabei seien auch "Bots" und "Pay-to-Play"-Verträge zum Einsatz gekommen. Universal Music habe zudem Spotify Rabatte auf Lizenzkosten angeboten, die 30 Prozent niedriger für "Not Like Us" lagen, so Drakes Rechtsbeistand.

Beide Songs haben aber einen Unterschied: "Certified Lover Boy" erschien 2021 und "Not Like Us" im Frühjahr 2024. Möglicherweise ranken die Dienste die Tracks daher unterschiedlich hoch. Auch zeigte ein Versuch mit Siri aus Deutschland, dass Apple Music "Certified Lover Boy" spielt, wenn danach gefragt wird. Drake zufolge geschah dies im Sommer diesen Jahres.

Apple bietet keine bekannten Dienstleistungen an, bestimmte Songs bei Siri zu bevorzugen. Auch ist es nicht möglich, Werbung bei der Sprachassistentin zu bezahlen, um Inhalte zu platzieren. Apple hat sich zu der Klage bislang nicht geäußert. Die Vorwürfe des kanadischen Rappers stützen sich unter anderem auf einen Medienbericht im Magazin Vibe. Dort ist zu lesen, dass es offenbar um den Aufruf von "Certfied Lover Boy" bei Spotify ging, während man dafür Siri einsetzt. Von Apple und einer Bezahlung des Konzerns ist nicht die Rede.

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(bsc)