Raspberry Pi Zero: Der neue Bastel-Kleincomputer ist winzig und kostet nur 5 Dollar

Mit einer Platinenfläche von knapp 20 cm² und einer Einbauhöhe von nur 5 Millimetern passt der Pi Zero prima in selbstgebaute Geräte, verfügt aber über die kompletten 40 GPIO-Ports der Plus-Modelle des Raspberry Pi 1.

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Der neue Raspberry Pi ist winzig und kostet nur 5 Dollar

Kostet nur 5 US-Dollar und lässt sich bequem in einen Schein dieses Werts einpacken: der neue Raspberry-Winzling Pi Zero.

(Bild: Raspberrypi.org)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Kleincomputerfamilie hat Nachwuchs bekommen: Der frisch geschlĂĽpfte Winzling hört auf den Namen Raspberry Pi Zero und hat als Prozessor einen Broadcom BCM2835 an Bord – der sitzt auch schon auf den Raspberry Pis der ersten Generation. Der ARM11-Kern läuft aber mit einem Gigahertz Taktfrequenz und soll deshalb 40 Prozent schneller arbeiten als der Prozessor eines Raspberry Pi 1.

GegenĂĽber den allerersten Raspberry Pis hat der Zero zudem doppelt so viel Arbeitsspeicher – 512 MByte LPDDR2 SDRAM – aber nur halb so viel wie der Raspberry Pi 2, der Anfang dieses Jahres vorgestellt wurde. GegenĂĽber dessen vier Cortex-A7-Kernen wird die Prozessorleistung des neuen Kleinstcomputers (der höheren Taktrate zum Trotz) dennoch spĂĽrbar abfallen. Auf dem Pi Zero soll das ganz normale Raspbian als Betriebssystem laufen.

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Die Platine des Pi Zero misst gerade mal 65 mm Ă— 30 mm; die Höhe soll nur 5 Millimeter betragen. Viel Platz fĂĽr Schnittstellen ist da natĂĽrlich nicht, daher gibt es neben dem obligatorischen Mikro-SD-Kartenschlitz fĂĽr den Datenträger mit dem Betriebssystem und dem Mini-HDMI-Ausgang fĂĽr den Monitor (1080p) nur zwei Mikro-USB-Buchsen, wobei eine fĂĽr die Spannungsversorgung reserviert ist.

Nicht gespart wurde allerdings bei den GPIO-AnschlĂĽssen – die vollen 40 Ports des Raspberry Pi 1 sind verfĂĽgbar und folgen dem Layout der Revisionen A+/B+/2B. HierĂĽber lässt sich die Hardware erweitern, was vor allem Bastlern entgegenkommt. Die AnschlĂĽsse sind allerdings nicht mit Pins bestĂĽckt, was all jenen entgegenkommen wird, die um den Kleinstrechner herum ihre eigenen Gadgets konstruieren wollen – beim Einbau in enge Gehäuse könnten die Pin-Leisten schon mal im Weg sein. Auch der Composite-Video-Ausgang ist noch vorhanden, aber nicht bestĂĽckt. Ein Netzwerkanschluss fehlt allerdings offenbar komplett.

Mit das erstaunlichste am Pi Zero ist allerdings der angekĂĽndigte Preis: Das Platinchen soll nur 5 US-Dollar kosten und unterbietet damit die Marke des "9-Dollar-Computers" und Raspberry-Pi-Konkurrenten C.H.I.P (der in Wahrheit viel teuer wird) locker. Auch der Odroid-Hersteller Hardkernel hatte sich mal an einem Mini-RasPi-Klon versucht, wurde aber ausgebremst – angeblich wollte Broadcom keine ARM-Chips an Hardkernel mehr ausliefern.

Dass bei den Händlern wie Adafruit, Pimoroni oder Element14, die den Pi Zero schon listen, häufig ein höherer Preis als die markanten 5 US-Dollar zu lesen ist, hat damit zu tun, dass die Wiederverkäufer den Mini-Rechner auch im Set mit allerlei Zubehör wie Adaptern, Speicherkarte und Pin-Leisten zum Auflöten zu einem Paket schnĂĽren. In KĂĽrze soll das Computerchen auch bei Watterott zu bestellen sein. Wer noch eine Ausgabe der Nummer 40 der Raspberry-Pi-Hauszeitschrift The MagPi ergattern kann, bekommt ĂĽbrigens einen draufgeklebten Pi Zero als Gimmick.

Unsere US-Kollegen von Make konnten offenbar bereits im Vorfeld einen Pi Zero ergattern und haben gleich etwas damit gebaut: Eine Miniatur-Version ihres Minisenders namens Raspberry PiRate Radio, der mp3-Dateien in kleinem Umkreis mit jedem UKW-Radio empfangbar macht. Das Original-Projekt war fĂĽr einen normal groĂźen RasPi gedacht, die neue Variante ist deshalb als "Throwie" ausgefĂĽhrt, den man durch einen geschickten Wurf zum Beispiel an einen Stahlträger werfen kann, wo er mittels eines Magneten haften bleibt.

(pek)