Raw-Formate für Ixus und Powershot mit CHDK

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CHDK installieren

Um CHDK zu installieren, braucht man zunächst drei Dinge: erstens eine SD-Karte, die für die ersten Gehversuche nicht größer als 4 GByte sein sollte. Zweitens einen Card-Reader inklusive PC und drittens einen Internetzugang, um den für die jeweilige Kamera passenden CHDK-Build herunterzuladen. Wer
gerne mit einem Utility arbeitet, findet unter chdk.wikia.com/wiki/CardTricks ein gleichnamiges
Hilfsprogramm, das die Installation erleichtert. Außerdem gibt es dort einige gut gemachte Installations-Guides.

CHDK unterstützt zwar wie erwähnt insgesamt über 70 verschiedene Ixus- und Powershot-Modelle, aber eine einheitliche CHDK-Version gibt es nicht. Jede Kamera – oder besser gesagt: jede Firmware einer Kamera – hat ihren eigenen CHDK-Build. Auf chdk.wikia.com findet sich auf der rechten Seite ein Kasten, der alle unterstützten Kameras und Firmware-Versionen aufführt. Als Gegenstück gibt es bei wirklemms.de im Thread „Installation (Integration)“ und dort unter „Ankündigung: nicht CHDK-unterstützte Kameras“ eine Negativ-Liste.

Damit CHDK ordnungsgemäß läuft, muss die SD-Karte als FAT16 formatiert werden (deshalb auch die 4 GByte Speicherbegrenzung). Unter Windows geht man dazu wie üblich vor, klickt also mit der rechten Maustaste das SD-Laufwerk an und wählt im Kontextmenü „formatieren…“.

Um die richtige CHDK-Version für eine Kamera zu finden, benötigt man deren genaue Firmware-Versionsnummer – und zwar genauer, als sie die Kamera werkseitig angibt. Um diese zu erhalten, speichert man auf der SD-Karte zwei leere Textdateien mit den Namen „ver.req“ und „vers.req“. Welche
der beiden tatsächlich benötigt und von der Kamera genutzt wird, ist abhängig vom Modell. Anschließend legt man die SD-Karte in die Kamera ein, startet im Wiedergabe-Modus und drückt gleichzeitig die Tasten FUNC SET und DISP. Jetzt zeigt die Kamera statt beispielsweise 1.0.1.0 die hier benötigte Firmware-Version an – etwa „GM1.01B“ . Wichtig ist die Angabe der Versionsnummer wie 1.01B.

Von CHDK gibt es verschiedene Distributionen, beispielsweise auch eine deutsche CHDK-DE, die sich in manchen Punkten von der internationalen Version unterscheidet. Sie bietet unter anderem eine deutsche
Menüführung und Umlaute per Default, reichlich Tonwertkurven zur direkten Anwendung in der Kamera und verbesserte Fehlermeldungen. Heruntergeladen werden kann CHDK-DE von der deutschen Seite wirklemms.de. Um die richtige Version herunterzuladen, braucht man das Kameramodell und die in Schritt 3 ermittelte Firmware-Version.

Entpacken, auf SD-Karte kopieren, fertig! Im Root-Verzeichnis findet sich dann neben anderen Dateien die besagte DISKBOOT.BIN und ein Verzeichnis CHDK. Jetzt legt man die SD-Karte ein und startet die Kamera im Wiedergabemodus (das Objektiv muss eingefahren sein). Das aktiviert im Canon-Wiedergabe-Menü ganz am Ende einen zusätzlichen Menüpunkt namens „Firm Update…“, den man auswählt, um CHDK das erste Mal manuell zu starten. Die Kamera bootet neu und lädt CHDK, zu erkennen am charakteristischen
Logo.

Damit CHDK beim nächsten Start automatisch geladen wird, muss man nach dem manuellen Start noch zwei Dinge erledigen: Zunächst wechselt man mit der Tastenkombination <Alt>+Menü ins CHDK-Menü, wobei die <Alt>-Taste je nach Modell variiert. Bei der Ixus 70 liegt sie beispielsweise auf der Print-Taste. Dann drückt man „Verschiedene Einstellungen > Mache SD-Karte bootfähig …“ via FUNC.SET. Im letzten Schritt setzt man den Schreibschutz der SD-Karte. Das war’s: Künftig sollte CHDK bei jedem Kamerastart automatisch geladen werden.

Im Heft c't Digitale Fotografie 3/10 finden Sie weitere CHDK-Anleitungen zu folgenden Themen:

Langzeitbelichtungen mit CHDK
HDR-Aufnahmen und Belichtungsreihen
CHDK-Erweiterungen selbst schreiben

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