Re:publica: Probelauf für Digital-Konferenzen am 7. Mai

Die Veranstalter wollen mit einem Experiment ausloten, wie man Konferenzen ins Internet verlagern kann, ohne auf Interaktion zu verzichten.

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Re:publicai: Probelauf für Digital-Konferenzen am 7. Mai

2019 noch live und mit Präsident: Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf der Bühne 1 während der re:publica 2019.

(Bild: Jan Zappner/re:publica/CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torsten Kleinz
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Die deutsche Onliner-Konferenz re:publica testet aus, wie Großveranstaltungen ins Internet verlagert werden können. Für den 7. Mai haben die Veranstalter eine Online-Version der Konferenz angesetzt, zu der 98 Vortragende beitragen werden. Zusätzlich zu den Vorträgen gibt es auch interaktive Fragerunden und einen virtuellen Innenhof.

"Die gesamte Veranstaltungsbranche muss sich neu erfinden", erläuterte re:publica-Geschäftsführer Andreas Gebhard am Freitag. So habe das Team an neuen Digital-Formaten gearbeitet, um die Konferenz komplett ins Internet zu verlagern. Hier wolle die re:publica eine Vorreiter-Rolle auch für andere Veranstaltungen übernehmen.

Die re:publica hatte sich seit der Erstausgabe im Jahr 2007 zu einer der größten Veranstaltungen der Internet-Szene in Deutschland gemausert. Im vergangenen Jahr kamen rund 25.000 Teilnehmer zur re:publica in die "Station Berlin". Ursprünglich hatten die Veranstalter geplant, die Konferenz auf den August zu verschieben, was durch die kürzlich verlängerten Veranstaltungsverbote in Berlin jedoch hinfällig wurde.

Die Alternative heißt re:publica TV. Die Online-Veranstaltung soll am 7. Mai von 11:30 bis 23 Uhr stattfinden. Auf dem Programm stehen insgesamt 98 Vorträge – ein Bruchteil des ursprünglich geplanten Umfangs. Zu den Vortragenden gehören der Internet-Pionier Vint Cerf, YouTuber Rezo, die Autorin Kübra Gümüşay sowie die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg (Linke).

Das Programm wird auf vier Streaming-Kanäle verteilt, von denen drei durch die re:publica und einer von der Partnerkonferenz Media Convention Berlin bespielt wird.Neben den Hauptkanälen wird es auch vier weitere Kanäle geben, wo die Themen der Vortragenden in Frage-Antwort-Runden vertieft werden können. Das gesamte Programm soll kommende Woche online gestellt werden.

Die Online-Konferenz soll aber nicht nur daraus bestehen, dass die Inhalte abgefilmt und ins Internet gestellt werden, betonte Gebhard. Auch Interaktion soll bei dem Online-Konzept eine große Rolle spielen. So soll es auch eine digitale Version des beliebten Innenhofs der Station geben, in dem sich die Konferenzteilnehmer treffen können. Auch ein Minecraft-artiger Kunstraum ist geplant, den die Teilnehmer selbst mitgestalten können.

Anders als die Vor-Ort-Version ist die Online-Konferenz für alle Teilnehmer gratis. Die Aufzeichungen sollen dauerhaft online bleiben. Die Kosten tragen die Partner wie die Media Convention Berlin. Noch ist offen, ob es für den August noch eine weitere Veranstaltung geben könnte und wie die Pläne für die Zukunft aussehen.

Neben der re:publica arbeiten auch andere Veranstalter an den Online-Versionen ihrer Events. So wird die Kölner Spielemesse Gamescom dieses Jahr komplett im Internet stattfinden. Die ebenfalls für August angesetzte Open-Source-Konferenz FrOSCon wird ebenfalls nur online stattfinden. (vbr)