Real Networks präsentiert Hardware-Ripper für DVDs

Im derzeit laufenden Prozeß um die Rechtmäßigkeit des DVD-Kopierprogramms "RealDVD" von RealNetworks hat nun Rob Glaser als CEO eine interessante Zeugenaussage abgeliefert: Laut Glaser entwickelte das Unternehmen neben dem PC-Programm auch das Referenzdesign für ein Gerät namens "Facet", das auf Knopfdruck Kopien von DVDs auf seine eingebaute Festplatte zieht.

Der RealNetworks-CEO führte dem Gericht einen Prototyp, der intern auch als "TiVo für DVDs" genannt wird, sogar vor, berichtet der Branchendienst CNet. Facet arbeitet als eine Art DVD-Jukebox, bei der dem Nutzer Coverabbildungen und Inhaltsangaben zu allen gespeicherten Videos geboten werden. Anhand gerippter DVDs der Serie "Die Sopranos" durfte sich der Vorsitzende Richter Marilyn Patel selbst davon ein Bild machen, wie schnell einzelne Episoden angesteuert und gestartet werden können. Laut Glaser hätten sich einige Firmen für Facet interessiert. Buffalo Technology habe sogar bereits zugestimmt gehabt, die nötige Hardware-Plattform ab August 2008 zur Verfügung zu stellen – also kurz nach der Veröffentlichung der PC-Software RealDVD.

Die Präsentation des Facet-Prototyps im laufenden Verfahren ergibt durchaus Sinn: RealNetworks bringt damit seine Ripping-Lösung klar auf eine Ebene mit dem Media-Server des im Silicon Valley ansässige Startup-Unternehmen Kaleidescape. Auch dieser erlaubt seinen Nutzern das Rippen von DVD-Inhalten per Knopfdruck – und auch dort können die Kopien der Scheiben danach von der Festplatte des Systems abgerufen werden, sodass es praktisch als DVD-Jukebox arbeitet. Die DVD Copy Control Association (DVD CCA) sah darin eine angebliche Verletzung von CSS-Lizenzvereinbarungen, scheiterte 2007 jedoch mit einer Klage. RealNetworks hatte sich schon in einer früheren Mitteilung zum aktuellen Verfahren ausdrücklich auf den Rechtsstreit zwischen dem DVD-Konsortium und dem Unternehmen Kaleidescape bezogen. (nij)