Bildschirmzeit von Kindern: Reduzierung abhängig von Erreichbarkeit von Parks

Dass Kinder zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, gilt vielerorts als Problem. Nun wurde ein Grund entdeckt, warum die Reduzierung teilweise besser klappt.

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FuĂźball spielende Kinder auf einer Wiese

(Bild: maxim ibragimov/Shutterstock.com)

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Die Erfolgsrate von Programmen zur Reduzierung der Bildschirmzeit von Kindern hängt davon ab, wie viele Grünflächen diese in der Umgebung ihrer Wohnungen haben. Das hat eine Forschungsgruppe in den USA herausgefunden, die ermitteln wollte, warum bei bisherigen Studien unterschiedliche Erfolgsraten in Abhängigkeit der ethnischen Hintergründe der Kinder ermittelt wurden. Ungerechte Unterschiede beim Zugang zu Grünflächen könnten also erklären, warum Maßnahmen zur Verringerung der Bildschirmzeiten je nach ethnischer Gruppe unterschiedlich effektiv sind, fasst Studienleiter Ian-Marshall Lang zusammen. Wenn man Ungleichheiten bei der Bildschirmzeit bekämpfen wollen, müsse man diesen Befund einbeziehen.

Wie die Universität von Michigan zusammenfasst, kommen etwa zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen in den USA auf eine Bildschirmzeit, die die empfohlenen zwei Stunden pro Tag übersteigt. Programme zur Reduktion richteten sich etwa mit Informationsangeboten an Eltern oder würden Kindern körperliche Betätigungen ermöglichen. Solche Programme einfach hochzufahren, wenn die Kinder in Gegenden leben, die eine Verhaltensänderung überhaupt nicht unterstützen, könnte überhaupt nicht effektiv sein, legt die neue Studie nun nahe. Stattdessen könne man mit ihr evidenzbasiert für Programme werden, die beispielsweise zum Ziel haben, dass jeder und jede in einer Stadt der USA zu Fuß maximal 10 Minuten zu einem hochwertigen Park benötigt.

Lange Bildschirmzeiten von Kindern und Jugendlichen sind nicht nur in den USA ein großes Thema. Auch hierzulande hat die Mehrheit der Eltern diesbezüglich ein schlechtes Gewissen. Zu viel Zeit vor einem Bildschirm kann Kinder beispielsweise um wertvolle Momente für die Sprachentwicklung bringen. Forscher und Forscherinnen hatten bereits herausgefunden, dass es Eltern aber schon mit einigen Regeln gelingen kann, die Bildschirmzeit ihrer Kinder zu verringern. Die im Fachmagazin Health and Place veröffentlichte Studie von Lang und seinem Team legt jetzt aber nahe, dass sie dafür auch Unterstützung der Gesellschaft benötigen. Mehr und leichter erreichbare Grünflächen wären auch nicht nur für die Kinder von Vorteil.

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(mho)