Remote-only-Universität: Mehr finanzielle Unterstützung für Hochschulaufbau

Die Tomorrow University wirbt mit zukunftsorientierten Studienfächern und individuell gestalteten Lernwegen. Sie konnte nun weitere Finanzgeber überzeugen.

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Die ToU wirbt damit, remote-only oder auch remote-first zu sein.

(Bild: Tomorrow University of Applied Sciences)

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Im Jahr 2021 wurde eine privatwirtschaftlich geführte Remote-only-Universität in Deutschland gegründet: die Tomorrow University of Applied Sciences (ToU). Diese kann jetzt auf den erfolgreichen Abschluss ihrer Serie-A-Finanzierungsrunde zurückblicken. 9,3 Millionen Euro werden für das Projekt gegeben. Seit 2021 habe die Idee der ToU damit schon 13,8 Millionen Euro eingeworben, so die Hochschule.

Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von dem EdTech-Fonds EduCapital. Unterstützung kommt auch von Investoren wie Sparkmind.vc, Redstone, Mediahuis Ventures, 4P Capital und Zanichelli Ventures. Als Business-Angel treten Investoren wie Ralf Reichert, Daniel Jung, Nikolaus D. Bayer, Lin Deutschmann, Thomas Maidorfer, Verena Pausder sowie Mario Barosevcic und Jan Lynn-Matern von Emerge Education auf.

Die Universität wirbt damit, besonders zukunftsorientierte Studienfächer anzubieten und durch Technik unterstützte individuelle Lernwege zu ermöglichen.

Christian Rebernik, Gründer und CEO der ToU, erklärte: "Wir sind dankbar für die Unterstützung von EduCapital, da wir weiterhin die Bildungslandschaft revolutionieren wollen. Diese Investition ermöglicht es, unsere Mission zu beschleunigen, außergewöhnliche Lernerfahrungen anzubieten und die Unternehmer und Intrapreneure von morgen zu formen."

Die Finanzmittel sollen laut Mitteilung für das Wachstum der Tomorrow University, die Erweiterung des Bildungsangebots, die Weiterentwicklung der technologischen Infrastruktur und die Ausweitung des operativen Geschäfts verwendet werden.

Bisher betreut die ToU nach eigenen Angaben rund 400 Lernende für Bachelor- und Masterstudiengänge. Diesen stehen eine eigene App, ein (virtueller) Online-Campus und Slack zur Verfügung.

Die ToU erklärt, dass sie individuelle Lernwege anhand der bereits mitgebrachten (Geschäfts)Ideen oder Missionen entwickelt. Die Kurse seien aber grundsätzlich in vier Phasen aufgeteilt: Orientierung, Kalibrierung, Steigerung und Aktivierung. Einzel- und Gruppenarbeiten, kurze interaktive Sitzungen und tiefergehende Projektarbeiten wechseln sich im Studium ab. Auch soll es "in-person Meetings" geben – völlig remote muss das Studium also nicht ablaufen.

Die ToU hat es sich auf die Fahne geschrieben, Studiengänge anzubieten, die auch die Themen Nachhaltigkeit und Führung zusammenbringen sollen – denn grüne Kompetenzen seien immer gefragter. Der Impact MBA etwa, der im Mai dieses Jahres angekündigt wurde, sei für Menschen konzipiert worden, "die ihre Karriere vorantreiben möchten und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft durch nachhaltiges Wirtschaften ausüben wollen." Aus Sicht der ToU fehlt es heutzutage vielen Führungskräften an Fachwissen, um sowohl internationale Klimaschutzpläne als auch Vereinbarungen zur nachhaltigen Entwicklung in ihr Wirtschaftstreiben zu integrieren.

Des Weiteren bietet die ToU Datenwissenschaft und Studiengänge zur Befassung mit Künstlicher Intelligenz an. Ein dualer Master-Studiengang in Nachhaltigkeit, Entrepreneurship und Technologie (SET) wird gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt.

Wer an dieser Universität studieren will, muss ausreichend finanzielle Mittel mitbringen. Der Bachelor "Business Administration of Tomorrow" ist beispielsweise auf drei Jahre angelegt und soll pro Jahr 6.600 Euro kosten. Der Impact MBA schlägt etwa mit 14.850 Euro zu Buche, der duale Master Studiengang SET mit 27.000 Euro. Die Lehrsprache ist in der Regel Englisch.

(kbe)