Reporter ohne Grenzen: Deutschland rutscht in Pressefreiheit-Rangliste ab

Unter anderem der "Fall Cicero" hat dazu geführt, dass Deutschland in der Rangliste der Menschenrechtsorganisation um fünf Plätze zurückgefallen ist.

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Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen hat ihr jährliches Ranking der Pressefreiheit vorgelegt. Deutschland ist nach einigen Vorfällen vom 18. auf den 23. Platz abgefallen, teilt die Organisation mit. So habe der Bundesnachrichtendienst über zehn Jahre hinweg bis zum Herbst 2005 Journalisten illegal überwacht. Im "Fall Cicero" seien Redaktionen und Wohnungen durchsucht worden. Der Zugang zu Behördeninformationen sei trotz Verabschiedung des Informationsfreiheitsgesetzes zum Teil immer noch erschwert.

An der Spitze der Rangliste stehen nach wie vor nordeuropäische Länder wie Finnland, Irland, Island und die Niederlande, die sich den ersten Platz teilen. Aus diesen Ländern liegen laut Reporter ohne Grenzen keine Meldungen über Zensur, Bedrohungen, Einschüchterungsversuche oder Repressalien vor. Journalisten in Nordkorea, Eritrea, Turkmenistan, Kuba, Myanmar und China riskierten hingegen für unabhängige Recherchen und Berichte noch immer "massive Drohungen, Schikanen und langjährige Haftstrafen, manchmal sogar ihr Leben", beklagen die Menschenrechtler. "Regierungen in diesen Ländern dulden keinerlei Kritik. Medien stehen unter ihrer Kontrolle und Abweichungen von der offiziellen Linie werden unnachgiebig verfolgt." (anw)