Restrukturierungskosten belasten Siemens noch bis Jahresende

In einer Online-Konferenz beantwortet Finanzvorstand Neubürger offengebliebene Fragen.

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Von
  • Ekkehard Jänicke

Nachdem Siemens-Chef Heinrich Pierer bei der Vorstellung der Quartalsbilanz heute vormittag keine klare Prognose zur weiteren Geschäftsentwicklung bis Jahresende gegeben hatte, beantwortete Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger in einer Online-Konferenz am Nachmittag doch noch einige Fragen.

So erwartet Siemens nach den Worten von Neubürger in der angeschlagenen Netzwerksparte im laufenden Quartal weiter hohe Restrukturierungskosten. Siemens rechne im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 mit Belastungen aus der Restrukturierung bei ICN, die "durchaus im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen könnten", so der Vorstand.

Im dritten Quartal hatte Siemens bei ICN Restrukturierungskosten von rund 45 Millionen Euro verbucht. Insgesamt könnten die Belastungen im dritten und im vierten Quartal "auch unter den angekündigten 300 Millionen Euro" liegen, sagte Neubürger. Damit bestätigt Neubürger indirekt Vorwürfe aus Branchenkreisen, Siemens habe das EBIT-Ergebnis beschönt und nur die Kosten für Personalabbau, Anpassungs- und Restrukturierungsmaßnahmen in das vierte Quartal des Geschäftsjahres verlagert. Experten sprachen von rund 250 Millionen Euro, die jetzt schon die EBIT-Zahlen von heute veröffentlichten 892 Millionen Euro auf rund 642 Millionen Euro hätten sinken lassen.

Allerdings gibt es dafür einen trifftigen Grund, der dann das vierte Quartalsergebnis besser aussehen lassen könnte: Im vierten Quartal werde Siemens aus dem Verkauf der Tochter Unisphere einen außerordentlichen Ertrag von 400 Millionen Euro verbuchen. (Ekkehard Jänicke) / (tol)