Umsatzrückgang bei Siemens

Die Marktflaute macht sich auch bei Siemens bemerkbar -- aber die Münchener üben sich in Schadensbegrenzung

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Von
  • Torge Löding

Der Siemens-Konzern musste im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorquartal hinnehmen. Wie befürchtet ist das Quartalsergebnis belastet von den Schwierigkeiten der Netzwerksparte. Das Endergebnis nach Steuern lag bei 725 Millionen Euro -- vor einem Jahr fuhr Siemens einen Verlust von 705 Millionen Euro ein. Der Gewinn vor Steuern (Ebit) aus dem operativen Geschäft betrug 892 Millionen Euro -- wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen haben die Sparten Medical Solutions, Power Generation, Automation and Drives sowie Osram.

Die sinkende Nachfrage schlug deutlich auf das Ergebnis durch: Der Umsatz sank um vier Prozent auf 20,48 Milliarden Euro und der Auftragseingang sogar um 20 Prozent auf 19,03 Milliarden Euro. Dennoch zeigte sich Vorstandschef Heinrich von Pierer mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden -- mit gesteigerter Profitabilität und stringentem "Asset Management" habe der Konzern erfolgreich auf die Marktflaute reagiert.

Die Flaute hat den Bereich Information and Communication Networks (ICN) besonders stark betroffen: Die Netzwerk-Sparte verbuchte ein negatives Ebit von 84 Millionen Euro; immerhin ist das -- entgegen den Erwartungen der Analysten -- ein Rückgang gegenüber den 158 Millionen Euro Miese im Vorquartal. Behauptet hat sich die Mobil-Sparte Information and Communication Mobile (ICM), obwohl die Mobilfunkbranche insgesamt unter einem Nachfragerückgang und massivem Preisdruck leidet. Der Bereich zeigte ein Ebit von minus neun Millionen Euro einschließlich des anteiligen Quartalsverlusts von Fujitsu-Siemens in Höhe von 20 Millionen Euro. Das Geschäftsgebiet Mobiltelefone machte 28 Millionen Euro Gewinn -- Siemens verkaufte im Berichtszeitraum 8,2 Millionen Mobiltelefone, das ist eine deutliche Steigerung zum dritten Quartal 2001 (5,8 Millionen) und nahezu unverändert zum Vorquartal (8,3 Millionen). Siemens hat offensichtlich noch einiges zu tun, um seine ehrgeizigen Ziele im Handy-Markt zu erreichen.

Sorgenkind bleibt der Bereich Siemens Business Services (SBS): Die Sparte erwirtschaftete im dritten Quartal ein Ebit von nur noch fünf Millionen Euro gegenüber sieben Millionen Euro im Vorjahresquartal. Während der Umsatz mit 1,37 Milliarden Euro um drei Prozent zurückging, blieb der Auftragseingang dank eines 100-Millionen-Euro-Auftrags in etwa konstant bei knapp 1,4 Milliarden Euro. SBS rechnet aber mit einem Geschäftsrückgang und wird daher in den kommenden Quartalen Kapazitäten abbauen.

Der Ausblick auf die kommenden drei Monate bleibt verhalten: Siemens rechnet mit einem Ergebnis unter dem des dritten Quartals. (tol)