Reuters Institute: Großes Interesse an Nachrichten, abnehmendes Vertrauen in Medien

Seite 2: "Trump Bump" für Bezahlmedien in den USA

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Während sich international 29 Prozent der Befragten zumindest ab und zu den Nachrichten verweigern, weil sie ihnen auf die Stimmung schlagen, hat sich die Flut schlechter Nachrichten in den USA als Umsatzgenerator für Bezahlmedien erwiesen. So stieg die Anzahl von Nutzern mit bezahlten Online-Abos von 9 auf 16 Prozent, die Zahl der Spenden für Nachrichtenorganisationen wie NPR oder ProPublica haben sich verdreifacht.

Digital News Report, Ergebnisse für Deutschland (8 Bilder)

In Deutschland sieht es jedoch in Sachen Zahlungsbereitschaft deutlich schlechter aus. So hat die Anzahl der Befragten mit einem Online-Abo sogar leicht von 8 auf 7 Prozent abgenommen, der Anteil der Käufer von Print- Zeitungen sanken von 46 auf 42 Prozent. Hauptgrund für die geringe Zahlungsbereitschaft ist die Dominanz von Gratis-Angeboten: So geben 40 Prozent an, dass die kostenlosen Dienste ihren Ansprüchen genügen und sie deshalb keinen Grund sehen, Geld auszugeben.

An der Adblocker-Front gibt es gemischte Nachrichten: So ist der Anteil derer, die sich einen Werbeblocker heruntergeladen haben, von 30 auf 32 Prozent gestiegen, die aktive Nutzung stieg von 25 auf 28 Prozent. Allerdings zeigen auch die Anti-Adblocker-Kampagnen Wirkung: So gaben 58 Prozent der Nutzer einer solchen Software an, dass sie diese bereits einmal abgeschaltet haben, allerdings nur 32 Prozent für ein Nachrichten-Angebot. Freiwillig wird der Ausschalter aber eher nicht benutzt: 61 Prozent gaben an, den Adblocker deaktiviert zu haben, weil eine Website sonst nicht zugänglich war, aber nur 23 Prozent wollten die Finanzierung der betroffenen Websites unterstützen. (anw)