Richter: Microsofts Problem heißt Gates

Thomas Penfield Jackson, Vorsitzender Richter im Kartellprozeß der US-Regierung gegen Microsoft, übt harsche Kritik an Bill Gates.

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Von
  • Egbert Meyer

Thomas Penfield Jackson, Vorsitzender Richter im Kartellprozeß der US-Regierung gegen Microsoft, übt harsche Kritik an Bill Gates. Gegenüber Microsoft-Anwälten äußerte er, Gates habe sich in allen Vernehmungen nur "beschränkt auskunftsfreudig gezeigt" und widerwillig den Fragen der Ermittler gestellt (siehe dazu "Gates erinnert sich nicht "). Der Gates-Schelte war die Ablehnung eines Antrags vorausgegangen, in dem die Microsoft-Verteidigung forderte, die "scheibchenweise" Vorführung der auf Videobändern protokollierten Gates-Verhöre einzustellen. Jackson hatte die Eingabe mit den Worten abgeschmettert: "Wenn Sie ein Problem haben, dann mit Ihrem Zeugen und nicht mit der Art und Weise in der [das Gericht] seine Aussagen präsentiert".

Mittlerweile dämmert es wohl auch Bill Gates, daß er auf den vorgerichtlichen Vernehmungsvideos keine gute Figur abgibt. Der US-Justiz signalisierte er offenbar die wachsende Bereitschaft, persönlich in den Zeugenstand zu treten (siehe dazu eine frühere Meldung). Chef-Ankläger David Boies deutete gestern gegenüber Journalisten an, daß Gates "mehr und mehr" zu einer Kehrtwende neige. (em)