Roadmap für Rust 2021 ist in Planung

Den Kick-off für den neuen Rust-Fahrplan gibt ein Request for Comments: Rust-Entwickler können ihre Vorschläge per Umfrage und in Blogbeiträgen einbringen.

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Roadmap für Rust 2021 ist in Planung
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn

Mit einem Request for Comments (RFC) hat das Rust-Kernteam die Community aufgerufen, Vorschläge für die künftige Entwicklung einzureichen. Bekannt ist bislang, dass die Rust-Ausgabe 2021 etwas "kleiner" ausfallen soll als die von 2018. Der technische Fokus liegt offenbar auf dem Fertigstellen von in Arbeit befindlichen Entwurfsvorschlägen und Anpassungen, die die Einsetzbarkeit der Sprache im Detail verbessern sollen.

Besonders die organisatorischen Prozesse innerhalb des Rust-Projekts stehen jetzt offenbar auf dem Prüfstand, hier dürfte eine Neuausrichtung der Governance zu erwarten sein. Ebenfalls angekündigt ist eine Überarbeitung der Dokumentation von Entwicklungsprozessen.

Geplant ist, dass die Rust-Ausgabe 2021 vom Umfang her kleiner ausfallen soll als die von 2018. Primär geht es wohl um kleinere Anpassungen zur besseren Verwendbarkeit der Sprache und das Ausbauen vorhandener Features von Rust. Neuerungen soll es auch im Bereich der Dokumentation geben, mit der das Rust-Team die Prozesse zur Durchführung des Projekts festhält. Die Fertigstellung einiger fortgeschrittener Design-Entwürfe ist dem Kernteam offenbar ein Anliegen. Das Kernteam hat einzelne Projektgruppen für die Sondierungsarbeit angeregt, um Entwurfsvorschläge von der Ausarbeitung bis zur Fertigstellung zu begleiten. Proposals liegen vom Compiler-Team vor, das größere Veränderungen an der Implementierung vorgeschlagen hat. Das Sprachteam durchläuft offenbar einen ähnlichen Prozess, es sichtet nun Feedback zu seinen Proposals und hat mit der Einrichtung von Arbeitsgruppen losgelegt.

Das Team bezeichnet die prozessorientierten Makros inzwischen als stabil für die meisten Anwendungsfälle in Rust 1.45, eine neue Implementierung von inline assembly steht für den experimentellen Einsatz bereit und die mit den async-Funktionen betraute Arbeitsgruppe wird wohl in Kürze einen RFC zu Stream herausgeben. Auch das Projekt zu safe transmute hat seinen RFC bereits veröffentlicht. Offenbar befindet sich der Support für intradoc-Links bei Rustdoc kurz vor Erlangen der Stabilität, und auch das "Reading into uninitialized buffers" hat einen RFC laufen. Weitere Arbeitsthemen und der Stand der Bearbeitung lassen sich der Ankündigung im Rust-Blog entnehmen.

Das Rust-Kernteam hat bereits damit begonnen, den Fahrplan für 2021 zu skizzieren und kündigt für nächste Woche eine Umfrage in der Community an. Besonders auf Blogbeiträge werde in den kommenden Wochen verstärkt geachtet, heißt es in der Ankündigung. Wer Wünsche für die Entwicklungsrichtung im kommenden Jahr hat, ist zum Bloggen aufgefordert, heißt es in der Mitteilung. Die Rust-Blogger sind dabei aufgerufen, auch über den Tellerrand zu schauen: Von Veränderungen an der Sprache über Vorschläge für bessere Werkzeuge und Organisatorisches bis hin zum Ökosystem ist das Kernteam wohl offen für Vorschläge.

Diesen Sommer hatten Entlassungen seitens des Mutterunternehmens Mozilla (das bislang die Rust-Entwicklung federführend trug und trägt) Verunsicherung in der Rust-Community ausgelöst, eine frisch gegründete Rust-Foundation sichert die Zukunft der Programmiersprache. Möglicherweise stehen Änderungen der Governance auch in diesem Kontext. Rust könnte künftig auch in der Linux-Kernel-Entwicklung verstärkt eine Rolle spielen.

Mehr Informationen zur Roadmap lassen sich der Ankündigung im Rust-Blog entnehmen, die weitere Beispiele für Vorschläge und bereits bearbeitete Themen nennt.

(sih)