Rocket Lab: Kommerzieller Raketenstart macht Neuseeland zur Raumfahrtnation

Der US-Konzern Rocket Lab hat mit seiner neuseeländischen Tochter und dank eines eigenen Weltraumbahnhofs die erste Rakete gestartet, die aus Neuseeland ins All geflogen ist. Dass der geplante Orbit nicht ganz erreicht wurde, trübt die Freude nicht.

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Rocketlab: Kommerzieller Raketenstart macht Neuseeland zur Raumfahrtnation

Der geglückte Start

(Bild: Rocket Lab)

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Rocket Lab hat mit dem ersten Start seiner Electron-Rakete Neuseeland zur elften Raumfahrtnation gemacht. Die 17 Meter lange, schwarz-weiß gestrichene Rakete startete am Donnerstag vom eigenen Raumfahrtbahnhof auf der Mahia-Halbinsel auf der Nordinsel Neuseelands und erreichte den Weltraum. Das ist damit der weltweit erste Weltraumbahnhof im Privatbesitz, jubilierte das Unternehmen. "Team strahlt vor Freude", twitterte Rocket Lab nach der Premiere. Der Flug sei großartig verlaufen, aber die Rakete habe nicht ganz ihren geplanten Orbit erreicht, schränkte Geschäftsführer Peter Beck die Freude ein. Man werde untersuchen, woran das gelegen habe.

Fast erfolgreicher Start von Rocket Lab (14 Bilder)

Die Electron im Hangar
(Bild: Rocket Lab)

Mit diesem Testflug will Rocket Lab die baldige Aufnahme regelmäßiger kommerzieller Flüge vorbereiten. Die Electron soll dabei vergleichsweise leichte Ladungen von bis zu 150 Kilogramm in den Orbit befördern. Sollte das Unternehmen die angepeilten 50 Starts pro Jahr schaffen, könnte es damit einen Teil des Markts für sich erobern, der bislang weitgehend vernachlässigt wurde. Auch Indien setzt auf Kleinsatelliten und kann dadurch immer wieder Rekorde vermelden. Insgesamt hat Rocket Lab sogar Genehmigungen für bis zu 120 Starts im Jahr, das wären deutlich mehr als die 82, die insgesamt 2016 in aller Welt geglückt sind.

Der Premierenflug war der erste von insgesamt drei Starts, die für 2017 geplant sind. Im zweiten soll die Electron dann auch tatsächlich den Orbit erreichen, während gleichzeitig die Nutzlast noch erhöht werden soll, verspricht das Unternehmen. Dann will Rocket Lab die kommerziellen Flügen angehen. Die wöchentlichen Starts sollen pro Start 4,9 Millionen US-Dollar kosten (4,4 Millionen Euro). Kosten senkt Rocket Lab etwa durch die Verwendung von 3D-Druckern für die Herstellung der Triebwerke und Aufträge gibt es unter anderem auch von der US-Weltraumagentur NASA.

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(mho)