Roundup: Microsoft mit deutlich weniger Gewinn als Apple, Nokia verliert Smartphone-Herrschaft

Apple ist im zweiten Quartal in Folge profitabler als der Softwareriese, während Nokia mit tiefroten Zahlen kämpft.

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Nach Apples hervorragenden Zahlen blickten die Börsen- und IT-Branchenexperten gespannt auf die Ergebnisse von Nokia und Microsoft. Im Vorfeld der Vorlage der Bilanz für Microsofts viertes Geschäftsquartal waren beispielsweise Zahlen für die Microsoft-Suchmaschine Bing bekannt geworden, die gemischte Gefühle auslösten: Zuwachs für Bing selbst, aber Verluste für Yahoo, das mittlerweile ebenfalls Bing nutzt – im Ergebnis also ein Minus für Microsoft.

Der Umsatz von Microsoft im vierten Geschäftsquartal erreicht trotzdem wieder einen Rekordwert: 17,37 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahrs. Der Gewinn liegt bei 5,87 Milliarden US-Dollar oder 69 Cents pro Aktie, ein Zuwachs um 30 beziehungsweise 35 Prozent. Damit unterliegt Microsoft allerdings bereits zum zweiten Mal Apple beim Quartalsgewinn: Der Computerkonzern hatte 7,3 Milliarden eingefahren und überrundet Microsoft damit deutlich. Im Quartal davor war der Unterschied mit 5,99 Milliarden zu 5,23 Milliarden US-Dollar noch wesentlich kleiner.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2011 weist Microsoft einen Umsatz von 69,94 Milliarden US-Dollar aus (plus 12 Prozent), der Nettogewinn beträgt 23,15 Milliarden US-Dollar (plus 23 Prozent) respektive 2,69 US-Dollar pro Aktie (plus 28 Prozent). Damit lag Microsoft immerhin über den Prognosen: Von Börsianern erwartet wurden für das Quartal 17,23 Milliarden US-Dollar Umsatz und ein Gewinn von 57 Cents pro Aktie.

Bei Nokia, das sich zu Microsofts wichtigstem Handy-Partner gemacht hat, laufen die Geschäfte dagegen ganz schlecht. Der Mobilfunkkonzern ist im zweiten Quartal des Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen geraten. Wie das Unternehmen bereits am Donnerstag in Helsinki mitteilte, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresabschnitt um 7 Prozent auf knapp 9,3 Milliarden Euro. Vor allem die Neuausrichtung der Handysparte lastet schwer auf dem Unternehmen: Nach einem Nettogewinn von 227 Millionen Euro im Vorjahr musst Nokia nun einen Verlust von 368 Millionen Euro verkraften.

Das Kerngeschäft mit Handys ist im zweiten Quartal stark unter Druck geraten. Der Umsatz der Handysparte brach um 20 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro ein und lag damit noch unter den ohnehin schon gesenkten Erwartungen. Im lukrativen Smartphone-Segment gingen die Einnahmen sogar um 32 Prozent zurück. Nokia setzte im zweiten Quartal insgesamt 88,5 Millionen Handys ab, im Vorjahresquartal waren es noch 111 Millionen. Darunter waren nur 16,7 Millionen Smartphones (Vorjahr: 25,2 Millionen Stück). Zum Vergleich: Börsenliebling Apple hat im abgelaufenen Quartal über 20 Millionen iPhones verkauft. (jk) / (vbr) / (bsc)