Rückkehr ins Büro: TikTok überwacht Anwesenheit der US-Angestellten und droht

Bei TikTok in den USA müssen die Angestellten ab Oktober zurück ins Büro, einige jeden Tag. Überwacht wird das mit einem speziellen Tool. Der Frust ist groß.

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TikTok-Logo an Firmengebäude in Kalifornien

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Bei den Angestellten von TikTok in den USA herrscht Frust und Unzufriedenheit über ein neues Werkzeug, mit dem das Unternehmen unter Androhung von disziplinarischen Konsequenzen die Anzahl der Arbeitstage im Büro zählt. Das berichtet die New York Times und erklärt, dass die Anwendung namens "MyRTO" (von "Return to Office") in die unternehmenseigene Arbeitszeitverwaltung eingebunden sei. Damit werde nicht nur nachverfolgt, wie oft man ins Büro kommt, sondern bei "Abweichungen" von der Firmenvorgabe müsse man sich darin auch erklären. Ein Dashboard mit einer Übersicht über die Daten sei für die Angestellten selbst, deren Vorgesetzte und Angestellte der Personalverwaltung einsehbar.

Wie die US-Zeitung zusammenfasst, muss ein Großteil der etwa 7000 US-Angestellten von TikTok ab Oktober drei Tage pro Woche vom Büro aus arbeiten. Einige Teams müssten sogar jeden Tag dort erscheinen. Jede "absichtliche und anhaltende Missachtung kann disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen" und "Auswirkungen auf die Leistungsbeurteilung" haben, zitiert sie aus internen Dokumenten. Die Angestellten seien auch angesichts des Tons der Ankündigung verblüfft gewesen, einige hätten Angst vor den Folgen, sollten sie dem nicht nachkommen können. Außerdem mache das Dashboard deutlich, in welchem Umfang ihre Arbeit überwacht werde.

Die Maßnahmen bei der beliebten Video-App des chinesischen Konzerns ByteDance passen zum allgemeinen Trend in der US-Techbranche, wo die Angestellten mit verschiedenen Maßnahmen zurück ins Büro gedrängt werden. Ungewöhnlich sei aber, dass hier eine eigene Anwendung entwickelt wurde, um das voranzutreiben und zu überwachen, schreibt die New York Times. Ein Experte für hybride Arbeit erklärt gegenüber der Zeitung noch, dass die Herangehensweise bei TikTok mit der Herkunft der Unternehmensführung aus Ostasien zusammenhängen könnte. Dort arbeiten die Menschen inzwischen fast wieder wie vor der Pandemie und es sei möglich, dass man in China gar nicht wüsste, was für eine große Sache ein derartiges Zurückdrängeln ins Büro ist.

In den USA beschäftigen die Versuche, Angestellte zurück ins Büro zu holen, dagegen die ganze Branche. Sogar Unternehmen wie Zoom – wo die Nachfrage nach der eigenen Videokonferenzsoftware während der Pandemie zu einem enormen Aufschwung führte –, Meta und Google haben ihre Angestellten in die Büros zurückgerufen. Das sorgt für Frust und Unzufriedenheit, weil die sich in den vergangenen Jahren daran gewöhnt haben, viel von zu Hause zu arbeiten und auf die langen Arbeitswege zu verzichten. Nachdem das Management der Dating-App Grindr Pläne für eine Rückkehr ins Büro angekündigt hat, hat dort zuletzt sogar fast die Hälfte der Belegschaft gekündigt.

(mho)