Rückzug von Messechef Göke entspannt Streit um IFA

Der ehemalige Chef der Messe Berlin Christian Göke zieht sich aus dem Betreiberkonsortium zurück und entspannt damit den Konflikt um die Ausrichtung der IFA.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
IFA

(Bild: IFA)

Lesezeit: 2 Min.

Der ehemalige Chef der Berliner Messegesellschaft Christian Göke zog sich am Mittwoch aus dem Konsortium zurück, das die IFA veranstaltet. Damit kommt Ruhe in einen Streit um die Ausrichtung der Internationalen Funkausstellung, der die Berliner Politik beschäftigt hatte.

Es geht in dem Streit um Geld. Die Berliner Messegesellschaft zahlt jährlich 1,2 Millionen Euro Gebühren für die IFA an das Ausrichterkonsortium GFU Consumer & Home Electronics GmbH (Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik). Zum Konsortium gehören wichtige Vertreter der Elektronikindustrie wie Liebherr, Miele, Philips, Samsung und Sony.

Weil die Messe aufgrund der Pandemie ausgefallen war, wollte Göke-Nachfolger Martin Ecknig die Gebühren zunächst gar nicht zahlen und dann nur einen deutlich niedrigeren Betrag als vereinbart. Darüber überwarf er sich mit GFU-Aufsichtsrat Volker Klodwig.

Die Messegesellschaft war in der Folge verstimmt, dass Göke sich auf die Seite des Ausrichterkonsortiums GFU und des in ihm verbandelten britischen Event-Veranstalters Clarion geschlagen hatte. Die GFU hält die Rechte an der IFA. Ihr Vertrag mit der Messe Berlin läuft aber 2024 aus. Ab 2025 will sie die IFA mit Clarion veranstalten. Dazu haben GFU und Clarion ein gemeinsames Unternehmen gegründet.

Ende 2020 war Göke als Chef der Messe Berlin ausgeschieden und in der Folgezeit bei Clarion involviert. Gökes Rückzug soll nun den Weg für eine Zukunft der IFA in Berlin ebnen. "Ich möchte die personenbezogene Debatte endlich beendet wissen", sagte Göke dazu dem Tagesspiegel. Es ginge ihm nicht "um pekuniäre Interessen".

Im Zuge des Streits wurden Zweifel an Messechef Ecknigs Krisenmanagement laut. Gökes Rückzug von Clarion könnte die Wogen etwas glätten. Derweil steht Zukunft der IFA in Berlin auf dem Spiel. Zwischenzeitlich waren bereits München und Frankfurt als Alternativen im Gespräch.

(akr)