Ruft Microsoft Gates in den Zeugenstand?

Entgegen der ursprünglichen Absicht erwägt Microsoft, Bill Gates als Zeugen im Antitrust-Prozeß nachzunominieren.

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Von
  • Egbert Meyer

Entgegen der ursprünglichen Absicht erwägt Microsoft, Bill Gates als Zeugen im Antitrust-Prozeß nachzunominieren. Redmonds Justitiar William Neukom bestätigte am Wochenende, daß die Verteidigung mit dem Gedanken spielt, den Firmenchef in den Zeugenstand zu rufen. Die Prozeßordnung stünde dem nicht im Wege: Beide Seiten dürfen nachträglich jeweils zwei zusätzliche Zeugen benennen. Vor Prozeßbeginn hatte Microsoft auf Gates' Prozeßteilnahme verzichtet -- der enge Terminkalender des Chefs lasse sein Erscheinen vor Gericht nicht zu.

Mit dem persönlichen Auftritt von Gates will die Verteidigung anscheinend den schlechten Eindruck revidieren, den Gates in Vorverhören hinterlassen hat. Zuletzt hatte der Vorsitzende Richter Thomas Penfield Jackson Gates scharf attackiert und seine Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen. Angesichts des schweren Image-Schadens für Microsoft, käme Neukom eine Nachnominierung von Gates nicht ungelegen: "Bill sollte die Gelegenheit nutzen und erklären, warum er sich in den Vorverhören, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, so ausweichend geäußert hat." (em)