S-Bahn München: Pünktlichere Züge durch „Flexfahren“

Auf der sogenannten Stammstrecke in München fahren S-Bahnen pünktlicher, seit sie nicht mehr auf die Minute genau abfahren müssen.

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Zug der S-Bahn München

Zug der S-Bahn München

(Bild: Deutsche Bahn AG / Thomas Kiewning)

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In einem Pilotprojekt auf der hoch belasteten S-Bahn-Stammstrecke in München testet die Bahn seit Dezember 2023 das „flexible Fahren“ (Flexfahren). Dabei fahren S-Bahnen bis zu zwei Minuten früher ab als eigentlich geplant, wenn zufällig gerade ein Slot frei ist. Durch diese Option nutzen die Züge die Kapazitäten der Gleise besser aus.

Nach einem halben Jahr zeigt sich: der Anteil der S-Bahnen, die genau pünktlich abfahren, stieg um mehr als ein Fünftel.

Durch das flexible Fahren müssen die Züge nicht mehr im Fahrplan festgehaltene Pufferzeiten einhalten, wenn sie auf die Stammstrecke fahren. Durch das Festhalten an den genauen Fahrtzeiten kam es immer wieder dazu, dass pünktliche S-Bahnen am Beginn der Stammstrecke auf verspätete Züge warten mussten.

Bahnsteiganzeiger der S-Bahn München mit Stoppuhr-Symbol für das Flexfahren

(Bild: Deutsche Bahn AG)

Ist jetzt ein Zeitslot frei, schicken die Bahn-Mitarbeitenden in den Stellwerken die Bahnen auf die Stammstrecke. Dafür können die Bahnen in einem zweiminütigen Zeitfenster flexibel abfahren. Das reduziert vor allem kleine Verspätungen - auch für nachfolgende Züge, die auf der Strecke im Schnitt teils alle zwei Minuten in beide Richtungen unterwegs sind.

Fahrgäste bekommen deswegen seit Dezember 2023 kurz vor der Abfahrt keinen minutengenauen Countdown mehr auf den Anzeigetafeln an den Bahnhöfen zwischen Pasing und Ostbahnhof angezeigt, sondern ein Stoppuhr-Symbol. Damit auch Fahrgäste, die sich auf den Bahn-Navigator auf ihrem Smartphone verlassen, rechtzeitig am Bahnsteig sind, wurden die Zeiten dort um zwei Minuten auf die frühestmögliche Abfahrtszeit angepasst.

(ciw)